Auf die musikalischen Höhepunkte der Strauß-Operette wird dabei nicht verzichtet und dem komödiantischen Kern des Stücks wird in größtmöglichem Ausmaß Rechnung getragen, als das bei Operetten-Inszenierungen üblich ist. Das beginnt schon im kammerspielartigen ersten Akt, wo die Dreiecksbeziehung eines gutbürgerlichen Ehepaares mit dem ehemaligen Gesangslehrer der Dame des Hauses exponiert wird. Ebenso unterhaltsam geht es im zweiten Akt zu, einer Soirée, auf der die Akteure die Verwirr- und Verwicklungsspielchen auf die Spitze treiben. Schließlich gipfelt das Durcheinander im dritten und letzten Teil, in dem ein Gefängnis zur Ausnüchterungszelle der Sehnsüchte und Leidenschaften wird. Als Trost bleibt ein selbstvergessenes Leben „im Feuerstrom der Reben“. Denn „glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“. Das klingt fast schon wie eine Hommage an den resignativen Zug der österreichischen Seele.  Neun Personen trumpfen spielerisch mit saloppem Charme auf, und die guten vielen neuen Pointen sitzen. Ronny Kuste ist ein toller, ungemein redseliger Frosch, Tanja Golden eine so richtig oligarchische Orlowskaya, Conny Mooswalder und Eric Lingens tragen als die Eisensteins ihren Ehekonflikt ziemlich heutig vor, und Juliette Khalil turnt als Adele munter in dieser bsoffenen G´schicht kreuz und quer herum. Der Wiener Schmäh rennt, und somit – ja, der Strauß-Schani hilft ihnen allen zum berauschenden Fledermaus-Glück.

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