Raus aus Kernenergie...

Für Deutschland hatte sich die Nutzung der Kernenergie für die Stromproduktion damit erledigt. Bereits drei Monaten nach dem Unglück verkündete die Regierung den endgültigen Ausstieg aus der Atomwirtschaft. Acht Atomkraftwerke wurden sofort stillgelegt, weitere folgten. Die letzten sechs gehen in zwei Schritten bis Ende 2022 vom Netz. Die Lücke soll mit Erneuerbaren Energien geschlossen werden – ein Wendepunkt in der Energiepolitik.

...rein in Erneuerbare!

Zunächst allerdings musste Deutschland mehr Strom aus dem Ausland importieren, um die Engpässe zu überbrücken. In den Jahren 2012 und 2015 produzierten die Kohlekraftwerke zudem mehr als im Jahr vor Fukushima. Das war natürlich schlecht für die CO2-Bilanz. Seitdem geht die Kohlestromversorgung aber kontinuierlich zurück. Denn der Anteil Erneuerbaren Energien ist jedes Jahr größer geworden. Seit Fukushima hat er sich fast verdreifacht. Inzwischen erzeugen Erneuerbare Energien fast die Hälfte des Stroms in Deutschland. Bis 2030 sollen es rund zwei Drittel sein. Denn: Deutschland hat nicht nur den Atomausstieg beschlossen. Bis spätestens 2038 will die Politik auch sämtliche Kohlekraftwerke vom Netz nehmen – für den Klimaschutz.

Viele Milliarden...

Der Energiesektor spielt bei der Bekämpfung des Klimawandels eine enorm wichtige Rolle. Denn er verursacht den größten Teil der CO2-Emissionen. Viele andere Staaten verfolgen daher ähnliche Ziele. Für Aufsehen sorgen vor allem die Klimaambitionen von US-Präsident Joe Biden. Er plant – ähnlich wie die EU mit ihrem „Green Deal“ – in den nächsten vier Jahren zwei Billionen Dollar in ein grünes Infrastrukturprogramm zu investieren, um die USA bis 2050 Klimaneutral zu machen.

Auch Österreich hat den Kampf gegen die Klima-Krise angenommen. Bis 2030 soll der Strom bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen kommen. Um die Aufgabe zu stemmen, wird das Fördersystem angepasst. Künftig soll es zwei Arten von Förderungen geben, entweder als einmalige Investitionsförderung oder als laufende Marktprämie für die Stromproduktion. Das Unterstützungsvolumen beträgt eine Mrd. Euro pro Jahr.

... zeigen Wirkung!

Das politische Bekenntnis zu mehr Klimaschutz und die Förderprogramme zeigen sich natürlich auch in der Statistik. 2019 entfielen 40 Prozent des Zuwachses bei der weltweit verbrauchten Primärenergie auf erneuerbare Energiearten, wie der Mineralölkonzern BP in seinem Jahresbericht 2020 feststellt. Der Anteil am globalen Energiemix erhöhte sich demnach binnen eines Jahres von 4,5 auf 5,0 Prozent.

Auch die jährliche Analyse des DNV GL über die Energiezukunft der Welt, der “Energy Transition Outlook”, zeichnet ein Bild eines schnellen Wandels. Bis 2050 wird Strom aus erneuerbaren Quellen fast 50 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs ausmachen, so die Prognose.

Wind ist angesagt...

Vor allem Windenergie entwickelt sich immer mehr zur tragenden Säule der erneuerbaren Stromproduktion. Durch technologische Innovationen und Größenvorteile hat sich der globale Windenergiemarkt in den letzten zehn Jahren fast vervierfacht. Auch 2020 ging es wieder kräftig nach oben.

Laut einem neuen Bericht, der vom Global Wind Energy Council (GWEC) veröffentlicht wurde, hat der globale Windkraftzubau 2020 einen Rekord in Höhe von 93.000 Megawatt (MW) erreicht – ein Plus von 53 Prozent zum Vorjahr. Trotzdem warnt der GWEC vor einer Verfehlung der Klimaziele. Um sicherzustellen, dass die Welt bis 2050 eine Netto-Nullleistung erreicht, müsse sich das Ausbautempo im nächsten Jahrzehnt erneut verdreifachen.

Dabei verweist der Verband auch auf die Szenarien der internationalen Organisation für Erneuerbare Energien und der Internationalen Energieagentur. Demnach müssen die Windmärkte weltweit um jährlich mindestens 180.000 MW Gesamtleistung wachsen, um die globale Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Jede Menge Arbeit also für die Industrie.

...vor allem auf See.

Besonders schwimmenden Offshore-Wind-Platt­for­men prophezeit DNV GL ein starkes Wachstum. Bis 2050 erwartet man hier eine große neuwachsende Industrie mit 250 Gigawatt (GW). Markführer in diesem Bereich ist das dänische Unternehmen Ørsted.

Der Name dürfte nicht jedem geläufig sein. Bis November 2017 hieß der Konzern noch Dong Energy und war ein recht unbedeutender Akteur im dänischen Energiemarkt. Einen großen Teil seines Geschäfts machte Dong mit Öl und Gas. Die Ölpreiskrise von 2012 trieb das Unternehmen dann beinahe in den Ruin. Es blieb nur die Flucht nach vorne. Der Konzern verkaufte seine Öl- und Gasaktivitäten, verkleinerte sein Geschäft und machte einen radikalen Kostenschnitt.

Mit dem Geld aus dem Verkauf konzentrierte sich die Firma schließlich auf das Offshore-Business, was damals nur wenige auf dem Schirm hatten. Ørsted ist damit ein Musterbeispiel dafür, wie eine erfolgreiche Transformation im Energiesektor gelingen kann. Anfang des Jahres wurde das Unternehmen von dem renommierten Wirtschaftsmagazin „Corporate Knights“ sogar zum nachhaltigsten Konzern der Welt gewählt.

Windmarktführer im Paket

Mit einer neuen Protect Anleihe von Erste Group auf die Aktien von Ørsted und Vestas, dem dänischen Weltmarktführer bei Windkraftanlagen, haben Anleger die Möglichkeit mit Teilschutz in den Sektor einzusteigen. Das Papier hat eine feste Laufzeit von einem Jahr und bietet einen fixen Zins in Höhe von 8,00 Prozent p.a. Die Rückzahlung der Anleihe zum Nominalbetrag hängt von der Kursentwicklung der Aktien während der Laufzeit ab. Zu 100 Prozent getilgt wird, wenn keiner der Basiswerte während der Laufzeit 40 Prozent oder mehr nachgegeben hat. Falls jedoch die Barriere von einer der Aktien berührt/unterschritten wird, so kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen.

Produktprofil:
ERSTE Protect Clean Energy

Emittentin Erste Group Bank AG
ISIN AT0000A2QLV5
Begebungstag 30.04.2021
Bewertungstag 25.04.2022
Fälligkeitstag 30.04.2022
Nominalbetrag EUR 1.000
Basiswerte Vestas Wind Systems A/S / Ørsted A/S 
Ausübungspreis Schlusskurs der Basiswerte am 29.04.2021
Barriere 60,00% des Ausübungspreises
Zinssatz p.a. 8,00% fix
Ausgabekurs 100 %, laufende Marktanpassung

 

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