Coinbase steht an einem Scheideweg: Während die Kryptobörse ihr Derivate-Angebot massiv ausweitet, erschüttern Sicherheitspannen und regulatorische Probleme das Vertrauen der Anleger. Kann das Unternehmen trotz der aktuellen Herausforderungen seine Marktposition behaupten?

24/7-Handel für Altcoins

Coinbase geht in die Offensive und erweitert sein Futures-Angebot deutlich. Ab dem 13. Juni sollen Solana (SOL), XRP und Cardano (ADA) rund um die Uhr handelbar sein – ein Schritt, der bisher nur für Bitcoin und Ethereum möglich war.

Die neuen Kontrakte richten sich sowohl an Privatanleger als auch institutionelle Investoren und verfügen über stündliche Volatilitätskontrollen. So wird etwa der XRP-Future auf 10.000 Token festgelegt und erhält eine Obergrenze von 10 Prozent pro Stunde für Kursbewegungen.

"CFTC-regulierte Märkte mit durchgehendem Handel sind ein Game-Changer für die Branche", kommentiert Andy Sears, CEO von Coinbase Financial Markets, die Expansion. Die ersten Reaktionen der Märkte fallen durchwachsen aus: Zwar wurden bereits 23.000 SOL- und 13.000 XRP-Kontrakte gehandelt, doch die zugrundeliegenden Kryptowährungen notieren deutlich im Minus.

Sicherheitspannen belasten das Image

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Doch während Coinbase sein Produktportfolio ausbaut, häufen sich die Probleme:

  • Datenleck: CEO Brian Armstrong gab am 15. Mai bekannt, dass Kriminelle Kundendaten erbeutet hatten. Mitarbeiter eines externen Dienstleisters in Indien sollen bestochen worden sein.
  • Kosten: Die Aufarbeitung könnte 180 bis 400 Millionen Dollar verschlingen – inklusive freiwilliger Entschädigungen.
  • Klagen: Eine Sammelklage in Illinois wirft Coinbase unsachgemäßen Umgang mit biometrischen Daten vor, während Anleger wegen möglichen Wertpapierbetrugs ermitteln.

Gespaltene Marktstimmung

Die Aktie von Coinbase spiegelt die widersprüchliche Lage wider: Einerseits treibt das Unternehmen Innovationen voran, andererseits belasten regulatorische und sicherheitstechnische Risiken die Stimmung.

Der Kryptomarkt insgesamt zeigt sich derzeit schwach – die Gesamtmarktkapitalisierung brach um 2,9 Prozent ein. Ob Coinbase mit seinen neuen Derivaten gegen den Trend schwimmen kann, bleibt abzuwarten. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Wachstumsinitiativen die aktuellen Belastungen übertönen können.

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