Coinbase sieht sich erneut mit juristischen Problemen konfrontiert, da frische Ermittlungen wegen möglicher Verfehlungen anlaufen. Gleichzeitig sendet der Heimatmarkt der Kryptobörse aber auch positive Signale, gestützt durch eine starke Nachfrage nach Bitcoin. Gerät die Aktie nun unter Druck oder überwiegen die Marktchancen?

Neue Ermittlungen belasten Coinbase

Der juristische Gegenwind für Coinbase nimmt zu. Die Kanzlei Pomerantz LLP gab heute, am 10. Juni 2025, bekannt, dass sie Untersuchungen gegen die Kryptobörse wegen potenziellen Wertpapierbetrugs oder anderer ungesetzlicher Geschäftspraktiken eingeleitet hat. Diese Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit einem früher offengelegten Datendiebstahl, bei dem am 26. Dezember 2024 unbefugt auf Kundeninformationen zugegriffen wurde. Coinbase hatte diesen Vorfall erst am 11. Mai 2025 entdeckt und der CEO des Unternehmens am 15. Mai 2025 weitere Details preisgegeben, darunter die Bestechung von Kundendienstmitarbeitern durch Kriminelle zur Erlangung der Daten. Nach dieser Bekanntmachung und einer damit verbundenen Erpressungsforderung verzeichnete der Aktienkurs von Coinbase einen deutlichen Rückgang.

Zusätzlich hat auch die Kanzlei Hagens Berman bereits am 9. Juni 2025 eigene Untersuchungen angekündigt. Diese zielen auf denselben Cybersicherheitsvorfall ab und hinterfragen die Angemessenheit der internen Kontrollen sowie die rechtzeitige Offenlegung durch Coinbase. Diese Entwicklungen rücken die operative Sicherheit und Unternehmensführung der Plattform erneut in den Fokus der Anleger.

Bitcoin-Nachfrage in den USA: Ein Lichtblick?

Trotz der juristischen Querelen gibt es auch positive Nachrichten vom Markt. Der sogenannte "Coinbase Premium" deutet derzeit auf eine robuste Nachfrage nach Bitcoin in den Vereinigten Staaten hin. Diese Kennzahl, die den Preisunterschied für Bitcoin auf Coinbase im Vergleich zu anderen Börsen wie Binance widerspiegelt, erreichte laut Berichten heute ein Viermonatshoch. Bereits am 6. Juni 2025 wurde dieser Premium mit 109,55 US-Dollar verzeichnet. Analysten werten diesen Anstieg als Zeichen dafür, dass US-Käufer aktiv Bitcoin akkumulieren, insbesondere bei Marktkorrekturen. Einige Marktbeobachter sehen darin ein positives Signal für den breiteren Kryptomarkt, angetrieben durch die Aktivität am US-Spotmarkt.

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Blockchain-Adoption und institutionelles Interesse

Passend dazu veröffentlichte Coinbase heute seinen "State of Crypto"-Report für 2025, der in Zusammenarbeit mit The Block Research erstellt wurde. Der Bericht zeigt eine erhebliche Zunahme der Blockchain-Nutzung bei großen US-Unternehmen. So sollen 60% der Fortune-500-Unternehmen bereits Blockchain-Initiativen verfolgen, was einem Anstieg von 47% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Allein im ersten Quartal 2025 starteten Fortune-100-Unternehmen 17 neue Blockchain-Projekte. Der Bericht unterstreicht zudem ein beträchtliches Wachstum der Kryptoadoption bei kleinen und mittleren Unternehmen.

Darüber hinaus sucht Coinbase den Dialog mit der etablierten Finanzwelt: Gregory Tusar, VP und Leiter des institutionellen Produktbereichs bei Coinbase, nimmt heute an einem Fireside Chat auf der Morgan Stanley US Financials Conference teil.

Das Zusammentreffen dieser Entwicklungen – rechtliche Untersuchungen, positive US-Marktindikatoren für Bitcoin auf der eigenen Plattform und das anhaltende institutionelle Engagement – zeichnet ein komplexes, aber dynamisches Bild für Coinbase. Die Märkte beobachten genau, wie diese Faktoren die Position des Unternehmens weiter beeinflussen werden.

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