Die Kryptobörse Coinbase steht gleich vor mehreren juristischen Fronten. Eine Sammelklage wirft dem Unternehmen schwere Versäumnisse bei der Offenlegung eines Datenlecks und regulatorischer Probleme vor – mit potenziell massiven finanziellen Folgen. Während die Aktie zuletzt bereits unter Druck stand, könnte der neue Rechtsstreit die Erholung weiter verzögern.

Sammelklage mit schweren Vorwürfen

Investor Brady Nessler hat Coinbase und seine Führungsspitze verklagt. Der Vorwurf: Das Unternehmen habe bewusst wichtige Informationen über einen Datenbruch und eine regulatorische Panne in Großbritannien verschleiert. Konkret geht es um einen Cyberangriff vom Dezember 2024, der erst im Mai 2025 öffentlich wurde. Dabei sollen Hacker Mitarbeiter bestochen haben, um an Kundendaten zu gelangen.

Die möglichen Kosten für Coinbase sind gewaltig:

  • Schätzungen belaufen sich auf 180 bis 400 Millionen Dollar
  • Kosten für die Schadensbehebung und Entschädigungen eingerechnet
  • Der Kurs der Aktie brach nach der Offenlegung ein

Doch damit nicht genug: Die Klage wirft Coinbase auch vor, einen Verstoß gegen eine Vereinbarung mit der britischen Finanzaufsicht FCA verschwiegen zu haben. Die Tochter CB Payments Ltd. hatte demnach hochriskante Kunden entgegen den Absprachen aufgenommen – und dafür 2024 eine Strafe von 4,5 Millionen Dollar kassiert.

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Reputationsschaden droht

Für Coinbase kommt die Klage zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Erst kürzlich hatte die Aufnahme in den S&P 500 für positive Schlagzeilen gesorgt. Doch nun steht die Glaubwürdigkeit der Führungsetage auf dem Prüfstand. CEO Brian Armstrong und CFO Alesia Haas müssen sich persönlich vor Gericht verantworten.

Die Märkte reagieren sensibel: Während die Kryptobranche insgesamt mit anderen Themen beschäftigt ist, konzentriert sich die Aufmerksamkeit nun auf Coinbase' interne Kontrollen und Compliance-Strukturen. Bleibt die Frage: Kann das Unternehmen den Vertrauensverlust stoppen – oder droht ein langwieriger Rechtsstreit mit unkalkulierbaren Folgen?

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