
Chevron Aktie: Hochspannung an zwei Fronten!
24.05.2025 | 06:04
Die Anleger von Chevron dürften derzeit angespannter denn je sein, denn der Ölmulti sieht sich gleich an zwei entscheidenden Schauplätzen mit ungewissem Ausgang konfrontiert. Während in Venezuela eine wichtige Lizenzfrage auf der Kippe steht, bahnt sich in London ein juristischer Showdown an, der über eine milliardenschwere Übernahme und damit über die Zukunftsstrategie des Konzerns entscheiden könnte. Was genau brodelt da unter der Oberfläche?
Hoffnungsschimmer aus Venezuela?
Zunächst ein Blick nach Südamerika: Es mehren sich die Anzeichen, dass die US-Regierung Chevron eine neue, wenn auch eng begrenzte Genehmigung für seine Operationen in Venezuela erteilen könnte. Kreisen zufolge bereitet die Administration von Präsident Trump eine Lizenz vor, die es dem Unternehmen gestatten würde, zumindest minimale Wartungsarbeiten an kritischen Anlagen durchzuführen und Sicherheitsstandards aufrechtzuerhalten. Die Zeit drängt, denn die aktuelle Betriebserlaubnis für Chevron in dem von Sanktionen betroffenen Land läuft bereits in der kommenden Woche aus.Eine Verlängerung, selbst in dieser abgespeckten Form, wäre für den Ölkonzern nicht unwichtig. Schließlich haben die bisherigen Lizenzen für Chevron und andere ausländische Firmen seit 2023 zu einer leichten Stabilisierung und sogar zu einem leichten Anstieg der venezolanischen Ölförderung und -exporte beigetragen. Nun liegt der Ball bei den US-Behörden, insbesondere dem Finanzministerium und dem Außenministerium, die grünes Licht geben müssten.
Kampf um Guyanas Öl-Milliarden: Der eigentliche Krimi
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Doch das Ringen um die Venezuela-Lizenz könnte sich als Nebenkriegsschauplatz erweisen verglichen mit dem, was sich gerade in Sachen Hess Corporation zusammenbraut. Erinnern wir uns: Im Oktober 2023 kündigte Chevron die gigantische Übernahme von Hess für 53 Milliarden Dollar an. Ein zentrales Motiv für diesen Deal ist zweifellos der Zugriff auf den höchst attraktiven 30-prozentigen Anteil von Hess am Stabroek-Block vor der Küste Guyanas. Dieses Ölfeld gilt als eines der weltweit vielversprechendsten und birgt Schätzungen zufolge Reserven von über 11 Milliarden Barrel Öläquivalent. Ein wahrer Schatz!Doch die Rechnung wurde ohne die Partner von Hess in Guyana gemacht: Exxon Mobil und die chinesische CNOOC. Diese Giganten pochen auf ein vertragliches Vorkaufsrecht bezüglich des Hess-Anteils und haben bereits Anfang des vergangenen Jahres ein Schiedsverfahren angestrengt. Diese juristische Offensive hat den Abschluss des Deals bereits merklich verzögert und sorgt für erhebliche Unsicherheit. Sollten Chevron und Hess in diesem Verfahren unterliegen und keine gütliche Einigungmit Exxon und CNOOC erzielen können, stünde die gesamte milliardenschwere Akquisition vor dem Aus. Für Chevron-CEO Mike Wirth, der mit dem Hess-Deal die Performance seines Unternehmens maßgeblich steigern will, wäre dies ein schwerer Rückschlag.
London Calling: Das Schiedsgericht hat das Wort
Der juristische Schlagabtausch tritt nun in seine heiße Phase: Am Montag beginnt in London die Anhörung vor einem dreiköpfigen Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer (ICC). Die meisten schriftlichen Zeugenaussagen und Beweismittel dürften bereits eingereicht sein. Nun folgen die Kreuzverhöre und die direkte Befragung der Experten und Zeugen durch das Tribunal. Die Verhandlungen dürften sich über mehrere Tage erstrecken, bei solch komplexen Fällen sind oft fünf Tage angesetzt.Interessanterweise rechnen Hess, Chevron und Exxon mit einer Entscheidung des Schiedsgerichts bereits im dritten Quartal dieses Jahres. Das wäre, gemessen an der üblichen Dauer solcher ICC-Verfahren, die oft über zwei Jahre in Anspruch nehmen, ein vergleichsweise zügiger Zeitplan, insbesondere angesichts des enormen Streitwerts. Dies könnte darauf hindeuten, dass keine der Parteien auf Verzögerungstaktiken setzt.Für die Aktionäre von Chevron bedeutet dies nun eine Phase des gespannten Abwartens. Der Ausgang des Londoner Verfahrens wird maßgeblich die kurz- bis mittelfristige Entwicklung des Unternehmens und damit auch des Aktienkurses beeinflussen. Selten zuvor hing so viel von einer einzelnen juristischen Weichenstellung ab.
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