Die von der UniCredit Bank Austria beantragte Sonderprüfung aller seit 1993 durchgeführten Kapitalerhöhungen ist am Donnerstag bei der Hauptversammlung der Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) abgelehnt worden. Der eingebrachte Antrag habe zu einer besonders hohen Teilnehmerzahl geführt und fand, wie bereits eine Woche zuvor bei der BKS Bank AG, keine Mehrheit unter den Aktionären.

"Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig den Anteilseignern die Eigenständigkeit unserer Institute ist", wird BTV-Vorstandsvorsitzender Gerhard Burtscher am Donnerstagabend in einer Aussendung zitiert. Dadurch sei sichergestellt, dass alle Entscheidungen auch künftig in der Region getroffen werden. "Ich bedanke mich bei allen Aktionärinnen und Aktionären für die Unterstützung und das große Vertrauen", so Burtscher weiter.

Einmal mehr betonte man seitens der BTV, dass die rechtliche Unbedenklichkeit der wechselseitigen Beteiligungen über Jahrzehnte regelmäßig und umfassend geprüft und bestätigt wurde. "Der UniCredit steht es nun offen, rechtliche Schritte zu ergreifen", sagte Burtscher. Er hoffe aber dennoch, dass es um die 3-Banken-Gruppe nun wieder ruhiger werde.

Die Bank Austria ist über ein Beteiligungsvehikel an den drei börsennotierten Regionalbanken Oberbank (Linz), Bank für Tirol und Vorarlberg (Innsbruck) und Bank für Kärnten und Steiermark (Klagenfurt) beteiligt. Auch die drei Banken selber sind untereinander verflochten. Eben diese gegenseitigen Beteiligungen sind der Bank Austria nun offenbar ein Dorn im Auge.

Die Bank Austria hatte sowohl bei der BKS, als auch bei der BTV einen Antrag auf Sonderprüfung von Kapitalerhöhungen eingebracht. Sie wollte von einem unabhängigen Prüfer geklärt wissen, ob die wechselseitige Teilnahme der drei Banken an ihren Kapitalerhöhungen zulässig ist. Die Anträge wurden aber bei der BKS und nun auch bei der BTV abgelehnt. Bei der Oberbank wollte die Bank Austria keine Sonderprüfung, sondern einen weiteren Aufsichtsrat - ist damit aber ebenfalls gescheitert.

Der UniCredit Bank Austria wird aus heimischen Finanzkreisen unterstellt, über ihr Begehr nach Sonderprüfungen bisheriger Kapitalerhöhungen die jahrzehntealten Ringbeteiligungen zwischen den 3-Banken zerschlagen und die Regionalbankenanteile dann möglichst teuer versilbern zu wollen, und dies auf Druck der Mailänder Konzernmutter UniCredit.

In der Hauptversammlung der BTV folgten die Aktionäre dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in Höhe von 0,30 Euro pro Aktie auszuzahlen. Damit schüttet die BTV insgesamt rund 10,21 Mio. Euro an ihre Aktionäre aus.

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 ISIN  AT0000625504  IT0004781412  AT0000624705  AT0000625108
 WEB   http://www.btv.at
       https://www.unicreditgroup.eu
       http://www.bankaustria.at
       http://www.bks.at
       http://www.oberbank.at

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