
Broadcom Aktie: Stark betroffen?
19.05.2025 | 16:06
Der Chip-Gigant Broadcom segelt derzeit durch unruhige Gewässer: Ein schwerwiegender Datendiebstahl sorgt für Negativschlagzeilen, zeitgleich beflügelt die KI-Sparte die Fantasie der Anleger. Doch reicht die Aussicht auf das boomende Geschäft mit künstlicher Intelligenz, um die massiven Sicherheitsprobleme und den jüngsten Kursdruck zu kompensieren?
Dunkle Wolken: Datenleck und Sicherheitslücken
Broadcom bestätigte, dass sensible Daten von Mitarbeitern im Nahen Osten kompromittiert wurden. Der Vorfall geht auf einen Ransomware-Angriff im September 2024 auf Business Systems House (BSH) zurück, einen Partner des früheren Gehaltsabrechnungsdienstleisters ADP. Pikant: Der Diebstahl ereignete sich ausgerechnet während Broadcom den Anbieter wechselte.
Die Liste der potenziell gestohlenen Informationen ist lang und besorgniserregend: Geburtsdaten, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Wohnadressen, nationale ID-Nummern, Krankenversicherungsdetails, Bankkontonummern, Gehaltsinformationen und sogar Daten zur Beendigung von Arbeitsverhältnissen könnten in falsche Hände geraten sein. Erst am 12. Mai 2025, nach langwieriger Untersuchung, informierte BSH/ADP Broadcom über das volle Ausmaß. Laut ADP sei nur eine "kleine Untergruppe" von Kunden betroffen gewesen; Lösegeld sei keines geflossen.
Doch damit nicht genug der Sicherheitsprobleme: Die US-Behörde für Cybersicherheit und Infrastruktursicherheit (CISA) stufte kürzlich eine Schwachstelle im Brocade Fabric OS von Broadcom als hochriskant ein und fügte sie ihrem Katalog bekannter, aktiv ausgenutzter Sicherheitslücken hinzu. Bundesbehörden wurden angewiesen, bis zum 19. Mai 2025 entsprechende Patches einzuspielen. Die Lücke könnte es lokalen Nutzern mit Admin-Rechten ermöglichen, beliebigen Code auszuführen.
Großinvestoren greifen trotz Risiken zu
Trotz dieser beunruhigenden Nachrichten aus der IT-Sicherheit zeigen sich institutionelle Investoren weiterhin an Broadcom interessiert – wenn auch mit unterschiedlichen Strategien. So hat der US-Bundesstaat Wyoming seine Beteiligung im vierten Quartal massiv um 103,6 % aufgestockt. Auch Strategic Wealth Partners Ltd. erhöhte seine Anteile deutlich um 21,7 %. Diverse andere Vermögensverwalter bauten im selben Zeitraum gänzlich neue Positionen in Broadcom auf.
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KI als Hoffnungsträger und Wachstumsmotor
Der wahre Lichtblick und das zentrale Argument für ein Investment in Broadcom bleibt jedoch die starke Positionierung im Bereich der künstlichen Intelligenz. Die Jericho3-AI-Fabric des Unternehmens, die bis zu 32.000 GPUs miteinander vernetzen kann, gilt als Schlüsseltechnologie und Kurstreiber. Dies erkannte offenbar auch Starinvestor David Tepper, dessen Appaloosa Management kürzlich 130.000 Broadcom-Aktien erwarb – ein klares Zeichen des Vertrauens in die Netzwerkfähigkeiten für KI-Anwendungen. Untermauert wird dies durch eine stetig steigende Bruttomarge im Vergleich zu einigen Wettbewerbern.
Die Zahlen sprechen für sich: Im letzten Berichtsquartal explodierten die KI-bezogenen Umsätze um 77 % auf 4,1 Milliarden US-Dollar. Der Gesamtumsatz wuchs im Jahresvergleich um 25 % auf fast 15 Milliarden US-Dollar. Für das zweite Fiskalquartal rechnet Broadcom mit KI-Chip-Umsätzen von 4,4 Milliarden US-Dollar. Ein im April angekündigtes Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 10 Milliarden US-Dollar unterstreicht zusätzlich das Vertrauen des Managements.
Trotz dieser beeindruckenden Zahlen im KI-Bereich hat die Aktie von Broadcom auf Jahressicht massiv an Wert verloren – ein sattes Minus von über 84 Prozent steht hier zu Buche. Aktuell notiert das Papier bei 202,50 Euro. Auch allgemeinere Marktturbulenzen, wie die jüngste Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit, belasteten zuletzt den Sektor und ließen Chiptitel wie Broadcom vorbörslich um rund 3 % nachgeben.
Broadcom navigiert somit durch eine komplexe Gemengelage. Die unbestreitbare Stärke im Zukunftsmarkt KI steht im Kontrast zu akuten Sicherheitsproblemen und einem herausfordernden Marktumfeld. Es bleibt abzuwarten, ob die Innovationskraft im KI-Sektor ausreicht, um die aktuellen Turbulenzen zu überwinden und das Vertrauen der Anleger nachhaltig zurückzugewinnen.
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