Beim britischen Energieriesen braut sich einiges zusammen: Ein milliardenschwerer Verkauf der traditionsreichen Schmierstoffsparte Castrol steht im Raum, während ein aktivistischer Investor auf tiefgreifende Veränderungen drängt. Ist das der Befreiungsschlag oder der Anfang vom Ende einer Ära?

Milliardenpoker um Schmierstoff-Juwel Castrol

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht das potenzielle Schicksal der Castrol-Schmierstoffsparte. Berichten zufolge zeigen Energiegiganten wie Reliance Industries und Saudi Aramco ebenso Interesse wie Finanzinvestoren, darunter Apollo Global Management und Lone Star Funds. Selbst Brookfield Asset Management und Stonepeak Partners sollen erste Informationen erhalten haben. Das Geschäft könnte mit satten 8 bis 10 Milliarden US-Dollar bewertet werden. Der Verkaufsprozess befindet sich zwar noch in einem frühen Stadium, erste Gebote werden jedoch bereits in den kommenden Wochen erwartet.

Doch was steckt hinter dieser strategischen Überprüfung? Es ist ein offenes Geheimnis, dass der aktivistische Investor Elliott Investment Management, mittlerweile ein bedeutender Aktionär, auf deutlichere Einschnitte und eine Neuausrichtung bei BP pocht. Ein Verkauf von Castrol könnte somit ein Signal für eine stärkere Fokussierung des Kerngeschäfts sein – oder schlicht eine Reaktion auf den Druck von außen.

Upstream-Geschäft: Neue Quellen für die Zukunft?

Während über Verkäufe spekuliert wird, meldet BP auch Fortschritte im operativen Geschäft. So hat die Tochtergesellschaft in Trinidad und Tobago (bpTT) erfolgreich die erste Gaslieferung aus dem Mento-Förderprojekt realisiert. Dieses Projekt, ein 50/50-Joint-Venture mit EOG Resources Trinidad (wobei EOG als Betreiber fungiert), ist eines von zehn globalen Großprojekten, die BP zwischen 2025 und 2027 ans Netz bringen will.

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Die Erwartungen sind hoch: Diese zehn Projekte sollen zusammen eine Spitzenförderung von netto 250.000 Barrel Öläquivalent pro Tag erreichen. Mento ist bereits das zweite Projekt von bpTT, das dieses Jahr die Produktion aufnimmt. Und das nächste Gemeinschaftsprojekt mit EOG, genannt Coconut, soll 2027 folgen. Diese Entwicklungen zeigen, dass BP weiterhin auf die Erschließung neuer Öl- und Gasquellen setzt.

Aktienrückkäufe: Mehr als nur Kosmetik?

Parallel zu den strategischen Weichenstellungen agiert BP auch am Kapitalmarkt. Das Unternehmen gab bekannt, am heutigen Donnerstag, dem 29. Mai 2025, erneut eigene Aktien im Wert von 1,653 Millionen Stück an der Londoner Börse und Cboe (UK) zurückgekauft zu haben. Bereits gestern waren es 1,650 Millionen Anteilsscheine. Diese Käufe sind Teil eines am 29. April 2025 angekündigten Rückkaufprogramms und sollen die Aktien stützen, indem sie in eigene Aktien eingezogen werden.

Zusätzlich wurde bekannt, dass ein Teil der im Jahr 2022 an Vorstandsdirektor Murray Auchincloss im Rahmen des Incentive-Programms gewährten Aktien nun unverfallbar geworden ist. Konkret wurden 66,5% der leistungsbezogenen Aktien zugeteilt, wobei ein Teil direkt zur Deckung von Steuerverbindlichkeiten und Transaktionskosten verkauft wurde.

Die Nachrichtenlage sorgt für Bewegung. Nachdem die BP-Aktie gestern noch zulegen konnte, zeigt sie sich heute bei 4,29 Euro leicht im Plus. Die Anleger scheinen die strategischen Manöver und operativen Fortschritte aufmerksam zu beobachten, auch wenn die Performance seit Jahresbeginn mit über 11 Prozent im Minus weiterhin deutlich getrübt ist. Es bleibt abzuwarten, ob die eingeleiteten Schritte ausreichen, um das Ruder nachhaltig herumzureißen.

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