Der Bergbaukonzern kämpft mit Milliardenforderungen aus der Mariana-Katastrophe und Vorwürfen zu Arbeitsplatzmissständen, trotz finanzieller Stabilität und neuem Führungsteam.


BHP sieht sich weiterhin erheblichen rechtlichen und operativen Herausforderungen gegenüber, die Einfluss auf seine Position im globalen Bergbausektor haben. Die Aktie schloss am Freitag bei 22,80 € und liegt damit fast 15% unter dem Wert des Vorjahres. Besonders in den letzten 30 Tagen verzeichnete das Papier einen deutlichen Rückgang von knapp 7%.

Ein Londoner Gericht prüft derzeit BHPs Haftung im Zusammenhang mit der Mariana-Dammkatastrophe von 2015 in Brasilien. Bei dem Unglück kamen 19 Menschen ums Leben, zudem entstanden massive Umweltschäden. Die Kläger fordern Schadensersatz in Höhe von etwa 36 Milliarden Pfund (47 Milliarden Dollar). BHP argumentiert, dass das Unternehmen weder Eigentümer noch Betreiber des Damms war und die Ansprüche verjährt seien. Das Verfahren soll im März abgeschlossen werden, bei einer Haftbarkeitsfeststellung würde eine anschließende Schadensersatzphase folgen.

Parallel dazu sieht sich BHP gemeinsam mit Rio Tinto Sammelklagen vor dem Bundesgericht in Sydney ausgesetzt. Diese werfen den Unternehmen systematische sexuelle Belästigung, Übergriffe und Diskriminierung an australischen Bergbaustandorten in den vergangenen zwei Jahrzehnten vor. Die Beschwerden reichen von unerwünschten Annäherungsversuchen bis hin zu schwerwiegenden Übergriffen. Beide Unternehmen erkennen den Ernst der Vorwürfe an und haben Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsplatzsicherheit eingeleitet.

Führungswechsel und Einigung in Brasilien

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Im Zuge dieser Herausforderungen hat BHP Ross McEwan, den ehemaligen CEO der Royal Bank of Scotland, zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt. McEwan bringt umfangreiche Finanz- und Betriebserfahrung mit, nachdem er zuvor bedeutende Restrukturierungsmaßnahmen bei der RBS geleitet hatte. Seine Führung soll BHP durch die aktuellen Herausforderungen navigieren und zu nachhaltigem Wachstum verhelfen.

Im Oktober 2024 einigten sich BHP und sein Joint-Venture-Partner Vale mit den brasilianischen Behörden auf einen Vergleich in Höhe von 32 Milliarden Dollar bezüglich des Samarco-Dammbruchs von 2015. Diese Vereinbarung zielt darauf ab, Entschädigungen für die Opfer der Katastrophe und Umweltsanierungsmaßnahmen zu regeln. Allerdings umfasst sie nicht weitere rechtliche Schritte, darunter die bereits erwähnte britische Sammelklage.

Trotz dieser rechtlichen Probleme konnte BHP für das am 31. Dezember 2024 endende Halbjahr eine Rekorddividende von 7,6 Milliarden Dollar ausschütten, was auf starke Leistungen in den Kohle- und Eisenerzdivisionen zurückzuführen ist. Die laufenden Rechtsstreitigkeiten stellen jedoch potenzielle finanzielle Verbindlichkeiten dar, die künftige Gewinne und den Aktionärswert beeinträchtigen könnten. Dies spiegelt sich auch im aktuellen Kurs wider, der mit 22,80 € fast 9% unter dem 200-Tage-Durchschnitt liegt und sich nur knapp über dem 52-Wochen-Tief von 22,25 € bewegt.

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