Der europäische Baustahlmarkt zeigt zu Monatsbeginn ein klares Nord-Süd-Gefälle. Während Nordeuropa von stabilen Preisen profitiert, kämpft der Süden mit deutlichen Abschlägen.

Norden stabil, Süden unter Druck

In Deutschland notiert Betonstahl aktuell bei rund 675 Euro pro Tonne. Andere nordeuropäische Länder bewegen sich in einer engen Spanne zwischen 650 und 680 Euro. Ganz anders die Situation in Italien: Hier sind die Preise auf 580 bis 625 Euro pro Tonne eingebrochen.

Treiber dieser Divergenz:

  • Günstige Importe aus der Türkei drücken die Preise im Süden
  • Fallende Schrottpreise erhöhen den Abwärtsdruck
  • Saisonbedingt schwache Nachfrage im Mai dämpft die Marktaktivität zusätzlich

Globale Turbulenzen wirken nach

China kämpft weiter mit den Folgen seiner Immobilienkrise. Die Stahl-Rebar-Futures gaben nach, während Pekings Pläne zur Produktionsdrosselung für Unsicherheit sorgen.

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In den USA zeigen sich unterschiedliche Trends:

  • Stahlträger legten zu
  • Betonstahl gab nach initialem Anstieg wieder nach
  • Preise bleiben deutlich über Vorjahresniveau

Ein neues Handelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien könnte die Wettbewerbslandschaft weiter verändern – britische Exporte würden durch Zollerleichterungen begünstigt.

Rohstoffseite bringt gemischte Signale

Die Kostenseite zeigt widersprüchliche Entwicklungen:

  • Schrottpreise sinken, was die Produktionskosten senkt
  • Eisenerz-Futures in Dalian verloren an Boden
  • In Vietnam explodieren die Baustoffpreise (Stahlcoils + Bewehrungsstahl)

Interessant: Trotz sinkender Energie- und Schrottkosten gaben europäische Stahlhersteller die Kostensenkungen nicht vollständig weiter – gestützt durch verknapptes Angebot nach Produktionsstillständen. Für Mai erwarten Marktteilnehmer jedoch stärkere Schrottpreiskorrekturen, da die Nachfrage schwach bleibt und Exportbeschränkungen den Handel zusätzlich belasten.

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