BASF Aktie: Teurer Altlasten-Schock
29.04.2025 | 02:12
BASF einigt sich auf 316,5 Millionen Dollar Vergleichszahlung für PFAS-Verunreinigungen in den USA. Doch weitere Klagen und Risiken bleiben bestehen.
Eine teure Altlast aus einer Übernahme zwingt BASF zu einer Vergleichszahlung von über 300 Millionen Dollar in den USA. Damit sollen Klagen wegen Chemikalien-Verunreinigungen beigelegt werden. Doch ist damit der Ärger um die sogenannten "Ewigkeitschemikalien" wirklich vom Tisch?
Der Preis der Vergangenheit: Über 300 Mio. Dollar Vergleich
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Der Chemiekonzern muss in den Vereinigten Staaten tief in die Tasche greifen. Konkret geht es um eine Summe von 316,5 Millionen US-Dollar, um Ansprüche einer landesweiten Gruppe öffentlicher Wasserversorger beizulegen. Der Vorwurf: Verunreinigung von Trinkwasserquellen durch PFAS-Chemikalien.
Diese Chemikalien sollen unter anderem aus wässrigen filmbildenden Schaumprodukten (AFFF), also speziellen Feuerlöschschäumen, stammen. Brisant für BASF: Für deren Herstellung wurde zeitweise ein Tensid von Ciba Specialty Chemicals verwendet – ein Unternehmen, das BASF 2009 übernommen hatte. Der Konzern betont zwar, der Vergleich sei kein Schuldeingeständnis, die finanzielle Belastung ist dennoch erheblich. Ein kleiner Teilbetrag von 4 Millionen Dollar soll bald fließen, der Löwenanteil von 312,5 Millionen Dollar bis März 2025.
Doch die Gefahr ist nicht gebannt
Ist mit dieser Millionenzahlung der juristische Spuk um PFAS für BASF nun vorbei? Nicht ganz. Der Vergleich hat klare Grenzen:
- Zeitliche Einschränkung: Ansprüche, die nach dem 15. Mai 2024 entstehen, sind nicht abgedeckt.
- Schadenskategorien: Bestimmte andere Schäden, wie etwa Personenschäden oder spezifische Sachschäden im Zusammenhang mit AFFF, sind ausgeschlossen.
- Weitere Klagen: BASF sieht sich weiterhin anderen Klagen im Zusammenhang mit AFFF gegenüber.
Das Management prüft zwar, ob die Vergleichssumme über Versicherungspolicen zurückgefordert werden kann, was die Nettobelastung reduzieren würde. Die endgültige gerichtliche Bestätigung des Vergleichs steht zudem noch aus. Die rechtliche Unsicherheit bleibt also vorerst bestehen.
Nachhaltigkeit als kleiner Lichtblick?
Abseits der teuren Rechtsstreitigkeiten an der PFAS-Front versucht BASF, im Kerngeschäft positive Signale zu senden. Der Konzern erweitert sein Angebot an Produkten, die auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden (Biomassebilanz-Portfolio). Wichtige Zwischenprodukte wie BDO oder THF sind nun auch in dieser nachhaltigeren Variante verfügbar. Damit will BASF die Transformation hin zu einer grüneren Chemie vorantreiben – auch wenn diese Bemühungen derzeit von den Nachrichten aus den USA überschattet werden.
Kein Wunder also, dass die Aktie zuletzt unter Druck geriet. Mit einem Schlusskurs von 45,61 Euro gestern bewegt sich das Papier deutlich unter seinem 52-Wochen-Hoch von knapp 54 Euro (erreicht Anfang März). Ein niedriger RSI-Wert von 22,5 signalisiert zwar eine technisch überverkaufte Lage, doch die fundamentalen Sorgen rund um die teuren Altlasten bleiben vorerst bestehen. Für BASF bedeutet der Vergleich einen kostspieligen Schritt, doch ob damit alle Risiken ausgeräumt sind, muss sich erst noch zeigen.
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