Barry Callebaut Aktie: Schokoladiger Abwärtstrend
15.04.2025 | 17:36
Rating-Agentur Moody's und Barclays senken Bewertung für Barry Callebaut. Hohe Schulden und Kakaopreise drücken auf die Bilanz des Schweizer Schokoladenherstellers.
Die Aktie des Schweizer Schokoladenherstellers Barry Callebaut steckt in der Klemme. Gleich zwei schlechte Nachrichten innerhalb kurzer Zeit haben den Titel unter Druck gesetzt. Kein Wunder, dass Anleger aktuell die Finger von der Süßware lassen.
Rating-Agentur schlägt Alarm
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Barry Callebaut?
Moody's hat am 15. April 2025 die Aussicht für Barry Callebaut von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Zwar bestätigte die Rating-Agentur die bestehende Baa3-Einstufung, aber die Alarmglocken schrillen. Der Grund? Die erwartete langsame Erholung der Cash-Generierung könnte länger dauern als gedacht.
Das Unternehmen kämpft mit mehreren Problemen: Volumendruck, Verzögerungen beim Kostensenkungsprogramm "BC Next Level" und schwache Cashflows im ersten Halbjahr 2025. Besonders brisant: Die explodierenden Kakaopreise seit Anfang 2024 haben den Working-Capital-Bedarf massiv erhöht. Die Schuldenquote (Debt-to-EBITDA) liegt bereits bei über 8,0x – weit entfernt vom historischen Niveau von 3,5x.
Barclays zieht Notbremse
Nicht nur Moody's ist skeptisch. Auch Barclays hat reagiert und das Rating von "Overweight" auf "Equal Weight" gesenkt. Die Begründung ist deutlich: Die Investment-These habe sich "aufgelöst" – ein Wortspiel, das im Schokoladengeschäft besonders schmerzt.
Die Analysten monieren vor allem drei Punkte:
- Die erwartete Normalisierung der Kakaopreise bleibt aus
- Die EU-Deforestation-Verordnung wurde verschoben, was Outsourcing-Trends umkehrt
- Das "Next Level"-Programm verzögert sich um volle zwölf Monate
Die Zahlen sprechen für sich: Der Nettogewinn brach im ersten Halbjahr um 66% auf nur noch 63 Millionen CHF ein – weit unter den erwarteten 184 Millionen CHF. Die Schuldenquote liegt bei 6,5x EBITDA, selbst nach Bereinigung noch bei 3,1x.
Licht am Ende des Tunnels?
Gibt es überhaupt noch Hoffnung für Schokoladen-Fans? Immerhin sind die Kakaopreise seit ihrem Höchststand 2024 leicht gefallen. Und das "Next Level"-Programm soll langfristig Entlastung bringen – auch wenn die volle Wirkung erst 2026 eintreten wird.
Die Liquidität scheint vorerst gesichert: 1,7 Milliarden CHF Cash, eine unausgeschöpfte Kreditlinie über 1,3 Milliarden Euro und eine neue Fazilität über 620 Millionen Euro. Aber die kurzfristigen Verbindlichkeiten von 2,55 Milliarden CHF lasten schwer.
Der Aktienkurs spiegelt die Sorgen wider: Seit Jahresbeginn ein Minus von 37%. Bei einem KGV von nur noch 11x für 2026 wirkt die Bewertung zwar günstig – aber sind die Risiken bereits eingepreist? Die nächsten Monate werden zeigen, ob Barry Callebaut die Wende schafft oder die Rating-Agenturen weiter nachlegen müssen.
Barry Callebaut-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Barry Callebaut-Analyse vom 16. April liefert die Antwort:
Die neusten Barry Callebaut-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Barry Callebaut-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 16. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Barry Callebaut: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
...