SYDNEY (dpa-AFX) - Die Notenbank von Australien will trotz Konjunktursorgen infolge neuer Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie an der geplanten Kürzung von Anleihekäufen festhalten. Es bleibe dabei, dass die Anleihekäufe ab September von derzeit fünf Milliarden australische Dollar pro Woche auf vier Milliarden reduziert werden, teilte die Notenbank am Dienstag nach der Zinsentscheidung mit. Den Leitzins hielten die Währungshüter wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,1 Prozent.

Das Festhalten an der geplanten Kürzung der Anleihekäufe überraschte Analysten. Viele Beobachter hatten erwartet, dass die Zentralbank die Maßnahme wegen eines neuen Lockdowns in Teilen des Landes verschieben würde. Außerdem machte die Notenbank weiterhin deutlich, die Anleihekäufe bis Mitte November fortsetzen zu wollen.

Offenbar scheint der ökonomische Rückschlag durch die Corona-Maßnahmen aus Sicht der Reserve Bank of Australia (RBA) nur zeitlich begrenzt zu sein, kommentierte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank die geldpolitische Entscheidung. Offenbar sehen die Notenbanker nur einen Aufschub, aber kein Ende der konjunkturellen Erholung.

Während Australien bereits erste Schritte in Richtung Ausstieg aus der extrem expansiven Geldpolitik zur Stützung der Wirtschaft in Angriff genommen hat, lassen ähnliche Maßnahmen in den USA oder in der Eurozone auf sich warten. Zuletzt hatte die US-Notenbank Fed zwar signalisiert, dass ein Zurückfahren der Anleihekäufe näher rückt. Bei der jüngsten Zinsentscheidung Ende Juli hatte die Fed aber die Fortsetzung der extrem lockeren Geldpolitik beschlossen./jkr/mis

AXC0077 2021-08-03/08:24

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