In der Gesellschaft ist eine saubere Umgebung eine Selbstverständlichkeit, sei es in den eigenen vier Wänden, draußen in der Natur oder am Arbeitsplatz. Damit es so bleibt, müssen Abfälle weiterhin gesammelt, wiederverwertet und entsorgt werden.

Abfall bedroht sowohl den Menschen als auch die Umwelt. Schädliche Stoffe können in den Körper gelangen und die Umwelt verschmutzen. Deshalb ist es essenziell, dass Abfälle fachgerecht entsorgt, gelagert und weiterverarbeitet werden, um die Belastung möglichst zu begrenzen.

Um das Ausmaß der Abfälle zu veranschaulichen, können aktuelle Zahlen betrachtet werden. Schätzungen des Umweltbundesamtes zufolge werden in Deutschland jährlich rund 410 bis 420 Millionen Tonnen Abfall produziert. Rund die Hälfte davon entfällt auf den Bausektor, während aus Produktion und Konsum ca. 50 Millionen Tonnen anfallen.

Unternehmen, die sich auf die Verwertung von Abfall spezialisieren, dürften auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Maßgeblich dafür verantwortlich sind zwei Trends: Einerseits wird Prognosen zu Folge die Bevölkerung weiterwachsen, andererseits führt der zunehmende Wohlstand zu mehr Konsum. Bis ins Jahr 2050 soll die weltweite Abfallmenge um rund 70 Prozent auf 3,9 Milliarden Tonnen ansteigen (World Bank, 2021).

Pfeiler der Abfallwirtschaft

 

Die Abfallwirtschaft umfasst verschiedene Tätigkeitsbereiche. Oftmals sind Unternehmen gleich in mehreren dieser Bereiche tätig, da sich viel Synergiepotenzial anbietet. Dabei besteht die Möglichkeit, Dienstleistungen sowohl für die Privatwirtschaft sowie den öffentlichen Sektor anzubieten. Vor allem für den öffentlichen Sektor winken langjährige Verträge und regulierte Industrien, die eine gewisse Stabilität bieten und einen Markteintritt erschweren.

Wichtige Schritte des Entsorgungsprozesses bestehen aus der Sammlung, der Sortierung und dem Transport. Weiter geht es mit der Abfallbehandlung. Er wird weiter sortiert und – je nach Abfall –verschiedene Techniken eingesetzt, unter anderem mechanische, biologische und die chemische Aufarbeitungsverfahren. Obwohl das ursprüngliche Produkt vielleicht nicht mehr brauchbar ist, können die einzelnen Bestandteile entfernt und für andere Zwecke eingesetzt und wiederverwendet werden.

Die Bedeutung der Wiederverwertung hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Viele Materialien können anderweitig verwendet werden, ohne dass sie vernichtet werden oder in der Natur landen. Beispielsweise werden Plastikflaschen nach der Sortierung zusammengepresst und zu kleinen Flocken verarbeitet. Danach wird das Plastik geschmolzen und zu einheitlichem Granulat verarbeitet, aus welchem nun neue Produkte wie zum Beispiel Möbel, Textilien und Verpackungen produziert werden können.

Die Wiederverwertung ist auch für Zukunftsthemen relevant. Für die Elektromobilität sind Batterien ein entscheidendes Bauteil. Entweder können die Batterien nach Ende ihres Lebenszyklus für einen anderen Zweck wie beispielsweise für einen statischen Energiespeicher eingesetzt werden oder während des Entsorgungsprozesses in ihre Einzelkomponenten zerlegt werden.

In den Batterien befinden sich eine Vielzahl von Metallen, deren Gewinnung aufwendig und oft schädlich für die Umwelt ist. Besteht die Möglichkeit, die Metalle herauszutrennen, können diese für andere Zwecke eingesetzt werden.

 

 

Weltmarktführer aus Europa

 

Das französische Unternehmen „Veolia“ mit weltweit fast 220.000 Mitarbeitern ist insbesondere in den Bereichen Wasser, Abfallentsorgung sowie Energieversorgung tätig. Im letzten Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von knapp 43 Milliarden Euro und ein Betriebsergebnis von 3 Milliarden Euro und ist damit Weltmarktführer im Entsorgungssektor. Die wichtigste Region ist Europa mit einem Umsatzanteil von ungefähr 65 Prozent.

Das größte Segment ist der Bereich Wasser mit einem Umsatzanteil von 40 Prozent. Veolia befasst sich mit dem gesamten Wasserkreislauf, indem es sowohl für die Industrie als auch für lokale Behörden Trinkwasser und Brauchwasser bereitstellt, das Abwassersystem organisiert sowie die Aufbereitungs- und Netzinfrastruktur verwaltet. Ein Großteil der Einnahmen stammen dabei aus der Grundversorgung.

Rund ein Drittel der Umsätze sind der Abfallverwertung zuzuordnen. Dieser Bereich umfasst den gesamten Prozess – von der Sammlung und Verarbeitung bis zur Materialrückgewinnung. Auch hier wird ein signifikanter Anteil für die Grundversorgung verrichtet. Zusätzlich werden auch gefährliche Abfälle behandelt – ein Bereich der stark reguliert ist und hohe Markteintrittsbarrieren aufweist.

Als Energiedienstleister stellt Veolia Heiz- und Kühldienstleistungen sicher, sorgt für einen ausgewogenen Energiemix und befasst sich im Kundenauftrag mit der Energieeffizienz.

Im letzten Jahr hat Veolia für die Übernahme des heimischen Konkurrenten „Suez“ fast 13 Milliarden Euro bezahlt und dadurch einen Umsatzsprung zurückgelegt. Mit der Transaktion konnte Veolia den Bereich Wasser und Abfallverwertung weiter ausbauen. Suez steuerte letztes Jahr 9,8 Milliarden Euro zum Konzernumsatz bei.

Entsorgung in den USA sichergestellt

 

 

Der führende Anbieter in den USA trägt den Namen „Waste Management“ und spezialisiert sich auf die die Abfallverwertung. Die Geschäftigkeit umfasst ebenfalls den gesamten Entsorgungsprozess. Mehr als die Hälfte des Geschäfts wird durch die Abfallsammlung gedeckt. Die Firma kann auf einen ausgewogenen Kundenmix zurückgreifen, der sich aus Industrie, Gewerbe und Haushalten zusammensetzt.

In den meisten Fällen wird der gesammelte Abfall dann zu den eigenen Mülldeponien transportiert und anschließend entsorgt. In einem Zwischenschritt wird der Abfall in den 100 Widerverwertungszentren weiterverarbeitet und die brauchbaren Rohstoffe werden aussortiert.

Das Unternehmen konnte im vergangenen Geschäftsjahr Einnahmen in der Höhe von fast 20 Milliarden und ein Betriebsergebnis von 3,5 Milliarden US-Dollar erzielen.

Abfallwirtschaft mit spannenden Perspektiven

 

In der Zukunft dürfte das Thema Abfallentsorgung weiterhin ein wichtiges Thema bleiben. Das Bevölkerungswachstum und der zunehmende Wohlstand sind Trends, die zu noch mehr Konsum führen sollten.

Die fachgerechte Entsorgung von Abfällen ist sowohl für die Gesundheit als auch die Umwelt essenziell. Angesichts der Ressourcenknappheit muss auch die Wiederverwertung von Rohstoffen angetrieben werden. Dies ermöglicht eine effizientere und nachhaltigere Produktion.

 

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