Auf die Eigentümerstruktur kommt es an – Familiengeführte Unternehmen
20.02.2024 | 12:45
Laut Family Business Index 2023 (Universität St. Gallen und Ernst & Young) wachsen die 500 größten familiengeführten Unternehmen beinahe doppelt so schnell wie die globale Wirtschaftsleistung. Sie erwirtschafteten im Beobachtungszeitraum 8,02 Billionen US-Dollar Umsatz und beschäftigten 24,52 Millionen Menschen in 47 Ländern. Zum Vergleich: im Jahr 2022 erwirtschaftete Japan ein Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 4,2 Billionen USDollar und rangierte dabei an dritter Stelle der größten Volkswirtschaften, hinter den USA und China.
Diese Zahlen verdeutlichen die Bedeutung von familiengeführten Unternehmen für die globale Wertschöpfung. Branchengrößen wie Roche, Henkel, L’Oreal, Merck oder Heineken haben mehr als ein Jahrhundert und damit unzählige Krisen überlebt. Warum sind sie langfristig erfolgreich? Welche Eigenschaften, Prozesse oder kulturellen Merkmale zeichnen sie aus?
Zunächst einmal unterscheiden sie sich von anderen Unternehmen durch ihre besondere Eigentümerstruktur. Oft halten die Nachfahren der Gründer noch immer Mehrheits- oder zumindest bedeutende Minderheitsbeteiligungen am Unternehmen und sind gleichzeitig in einer Management- oder Kontrollfunktion direkt in bedeutende Geschäftsvorgänge eingebunden. Die unternehmerischen Entscheidungen sind geprägt von Langfristigkeit und darauf ausgerichtet, dass seit mehreren Familiengenerationen angestrebte Zielbild zu verwirklichen. Die amtierende Generation schafft dabei die Voraussetzungen für die nächste Generation. Diese generationenübergreifende Verantwortung hat aus unserer Sicht potenziell positive Effekte, von denen Anleger profitieren können.
Aus dem Börse Express PDF vom 20.02.2024 - hier zum Download