Institutionelle Investoren senden derzeit widersprüchliche Signale zum Chip-Ausrüster Asml, während frische Analystenkommentare die Stimmungslage zusätzlich prägen. Doch was steckt wirklich hinter den aktuellen Positionsverschiebungen der Finanzprofis?

Großinvestoren uneins: Kaufrausch trifft auf Skepsis

Jüngste Meldepflichten offenbaren eine dynamische Landschaft bei den institutionellen Beteiligungen an Asml. So hat Nuveen Asset Management LLC seine Position im vierten Quartal Berichten zufolge um 15,2% reduziert und hält nun nur noch 2.075 Aktien. Dieser Schritt deutet auf eine Neubewertung der Asml-Position im Portfolio dieses Vermögensverwalters hin.

Im Gegensatz dazu stocken andere Investmentfirmen ihre Anteile deutlich auf. Benin Management CORP erhöhte seine Beteiligung im ersten Quartal um beachtliche 45,0% auf nunmehr 3.624 Aktien. Auch die Portside Wealth Group LLC baute ihre Position im ersten Quartal massiv um 75,1% auf 2.322 Aktien aus. Zudem wurde erst gestern bekannt, dass Appalaches Capital im ersten Quartal 2025 eine gänzlich neue Position bei Asml eingegangen ist. Diese Zukäufe signalisieren, dass einige institutionelle Akteure weiterhin erhebliches Potenzial beim Lithographie-Spezialisten sehen. Was bedeutet diese Divergenz im Verhalten der Großanleger?

Analysten-Alarm trotz starker KI-Nachfrage

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Die aktuelle Stimmungslage wird auch durch Analystenkommentare beeinflusst. Zwar reichen die Kurszielprognosen von optimistischen 1.104 US-Dollar bis zu einem unteren Ziel von 680 US-Dollar.Doch nicht alle Einschätzungen sind positiv: Am Dienstag stufte die Grupo Santander Asml von "Outperform" auf "Underperform" herab und setzte ein Kursziel von 850 Euro an. Hintergrund dieser Neubewertung waren die Finanzzahlen zum ersten Quartal 2025. Obwohl der Nettoumsatz mit 7,7 Milliarden Euro den Unternehmensprognosen entsprach und ein Nettogewinn von 2,4 Milliarden Euro erzielt wurde, sorgte ein negativer Free Cashflow von 475 Millionen Euro für Unruhe. Dieser sei auf Zahlungsdynamiken von Kunden sowie Investitionen zurückzuführen, trotz der an sich starken Nachfrageerwartungen aus dem KI-Sektor.

Rückenwind vom europäischen Tech-Markt

Immerhin lieferte der breitere Markt zuletzt positive Impulse. Asml trug im Mai zu den Gewinnen europäischer Large-Cap-Wachstumswerte bei. Der Morningstar Europe Index verzeichnete im Mai einen deutlichen Anstieg, wobei der Technologiesektor mit einem Plus von 8,65% in Euro am profitabelsten abschnitt. Die Asml-Aktie selbst konnte sich in den vergangenen 30 Tagen um gut 9% verbessern. Diese positive Dynamik im europäischen Technologiesektor bildet einen interessanten Hintergrund für die aktuellen, teils widersprüchlichen Investorenaktivitäten rund um Asml. Die Frage bleibt: Welche Seite wird im aktuellen Tauziehen um die Zukunft der Aktie die Oberhand gewinnen?

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