Schach – das strategische Brettspiel, welches auch als das „königliche Spiel“ bezeichnet wird, ist aufgrund seiner Komplexität und der aufzuwenden Denkleistung ein weltweit geachtetes Spiel. Schach-Großmeister wie der Norweger Magnus Carlsen sind gefeierte Stars in ihrem Gebiet. Regelmäßig werden die Fähigkeiten der Spieler auch mit denen von Schachcomputern gemessen. Die überall gern gesehene Auseinandersetzung zwischen Mensch und Maschine.

Vor einigen Jahren kam es zu einer Eruption in diesem Kräftemessen. Die von der Forschungseinrichtung DeepMind (einer Tochterfirma von Alphabet) entwickelte Künstliche Intelligenz namens „AlphaZero“ hat sich im Schach, innerhalb von nur vier Stunden, eigenständig zu einem bisher unschlagbaren Gegner entwickelt. Während herkömmliche Schachcomputer mit Partien und Zügen vergangener Großmeister-Partien gefüttert und weiterentwickelt werden müssen, wurden AlphaZero lediglich die Grundregeln des Schachspiels gezeigt. Dank selbstlernender Algorithmen und enormer Rechenkraft hat diese KI immer wieder gegen sich selbst gespielt und so eine Art zu Spielen entwickelt, die gängigen Computern und Menschen überlegen ist. Dies ist nur eines von vielen praktischen Anwendungsbeispielen, welche die bereits heute erreichte Leistungsfähigkeit der KI widerspiegeln.

 

 

Was wird unter dem Begriff „Künstliche Intelligenz (Engl: Artificial Intelligence, AI) verstanden?

Der amerikanische Forscher Marvin Minsky begründete 1956 erstmals den Begriff der Künstlichen Intelligenz oder zu English „Artificial Intelligence“ (AI). Was ursprünglich als technische Nachbildung der menschlichen Intelligenz gedacht war, ist heute bereits viel mehr als das. Aus der Idee entwickelte sich eine eigene Wissenschaft. Selbstlernende Softwarealgorithmen, eine Untergruppe der AI und besser bekannt unter dem Begriff des „Machine Learnings“, ermöglichen es Maschinen zu erfassen, zu begreifen, zu entscheiden, zu handeln und im Besonderen dazu zu lernen. Da es bis heute noch nicht gelungen ist den menschlichen Verstand als Ganzes maschinell nachzubilden, konzentriert sich die aktuelle Forschung auf einzelne Teilbereiche. Grundsätzlich wird zwischen schwacher und starker KI unterschieden. Schwache KI deckt nur einen Teilbereich der Intelligenz ab, basiert auf mathematischen Methoden und Informatik und findet beispielsweise Anwendung in der Spracherkennung. Starke KI hingegen beinhaltet logisches Denken, Kommunikation und das Abwägen und Treffen eigenständiger, komplexer Entscheidungen. Forscher sind sich uneinig darüber ob und wann es jemals starke KI geben wird.

Rasante Fortschritte in der Forschung und Entwicklung rund um AI

Die Entwicklung der Artificial Intelligence ging in den letzten Jahren schnell voran, auch dank immer günstiger und leistungsfähiger werdender Prozessoren, die die Auswertung enormer Datensätze (Big Data) ermöglichen. Bereits heute finden sich praktische Anwendungsbeispiele in unserem Alltag – so zum Beispiel in Alexa von Amazon oder in Siri von Apple. Fernab vom Technologiesektor findet AI Anwendung in der Medizintechnik, der Pharmaindustrie oder sogar in der Landwirtschaft. Vor allem in der Automatisierung von Produktionsprozessen findet AI Anwendung bei Industrieunternehmen.

Die Technologie der Künstlichen Intelligenz ist disruptiver Natur und hat das Potenzial, die Art zu leben und zu arbeiten grundsätzlich zu verändern. Dabei sind die potenziellen Einsatzgebiete enorm vielfältig. Gemäß einer Studie der PWC aus dem Jahre 2017 wird KI der globalen Ökonomie bis 2030 weitere 15,7 Billionen US-Dollar bescheren. Die Möglichkeiten für Unternehmen durch Einsatz von KI ihre Produkte und Dienstleistungen zu verbessern, bietet große Chancen. Privatanleger können mittel- bis langfristig in den Zukunftstrend über das Partizipationszertifikat auf den Solactive Artificial Intelligence Performance-Index investieren. Dieser Index bezieht die gesamte Wertschöpfungskette des Themas KI ein. Die 20 Indexmitglieder entstammen den KI-Subsektoren Hardware-Plattformen, Software-Plattformen, Applikationen und „Big Data“. Darin enthalten sind unter anderem Unternehmen wie IBM, Porsche Automobil Holding, Microsoft, Tesla und Nvidia.

 

Im vergangen Jahr 2021 konnte der Index rund 38,53 Prozent zulegen, während der DAX® im Vergleich dazu im selben Zeitraum 15,79 Prozent gestiegen ist. Year-to-date hat der Index aktuell circa 30 Prozent verloren im Zuge der allgemeinen Korrektur hoch bewerteter Technologieaktien. Historische Daten stellen keine zuverlässigen Indikatoren für die zukünftige Entwicklung dar. Für langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger, die an die Dynamik und den disruptiven Charakter von AI in Zukunft glauben, könnte das Partizipationszertifikat Open End auf den Solactive Artificial Intelligence Performance-Index eine Überlegung wert sein.

 

 

 

 

 

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