Applovin steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Während der Mobile-Tech-Spezialist sein profitables Werbegeschäft mit künstlicher Intelligenz weiter ausbaut, wirft er gleichzeitig die Gaming-Sparte über Bord – ein mutiger Schachzug, der Investoren polarisiert. Kann der Fokus auf Hochmarginengeschäfte den rasanten Aufwärtstrend der Aktie fortsetzen?

Institutionelles Interesse und Insider-Verkäufe

Erste Anzeichen für die wachsende Attraktivität von Applovin zeigen sich im Verhalten großer Investoren. Die First Hawaiian Bank hat im ersten Quartal eine neue Position im Wert von rund einer Million Dollar aufgebaut. Doch während institutionelle Anleger zukaufen, nutzen Unternehmensinsider die jüngste Kursrallye für umfangreiche Verkäufe. Allein in den letzten 90 Tagen haben sie Aktien im Wert von über 411 Millionen Dollar abgestoßen – ein Signal, das Anleger genau beobachten sollten.

Revolutionärer Strategiewechsel

Der eigentliche Game-Changer ist jedoch Applovins Entscheidung, sich von seinem Mobile-Gaming-Geschäft zu trennen. Für 500 Millionen Dollar Cash und 400 Millionen in Unternehmensanteilen will sich der Konzern von diesem Geschäftsfeld lösen. Der Grund ist klar: Während das Werbegeschäft mit einer beeindruckenden EBITDA-Marge von 81% glänzt, drückte die weniger profitable Gaming-Sparte auf die Gesamtperformance.

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KI-gestützte Werbeplattform als Wachstumstreiber

Die Zahlen sprechen für sich: Im ersten Quartal 2025 übertraf Applovin alle Erwartungen. Der Umsatz sprang um 40% auf 1,48 Milliarden Dollar, der Nettogewinn sogar um 144%. Entscheidend für die Zukunft ist jedoch die Axon AI-Engine, die das Herzstück der Werbeplattform bildet. Mit einem neuen Self-Service-Angebot zielt Applovin nun gezielt auf kleinere Werbekunden und expandiert in den E-Commerce-Bereich – ein Markt mit enormem Potenzial.

Trotz der jüngsten Volatilität, die die Aktie rund 31% unter ihrem Februar-Hoch bringt, bleibt die langfristige Performance beeindruckend: Innerhalb eines Jahres hat sich der Kurs mehr als vervierfacht. Analysten sehen weiter Luft nach oben und halten im Schnitt ein Kursziel von 433,85 Dollar für realistisch.

Die entscheidende Frage bleibt: Kann Applovin mit seiner schlankeren Struktur und dem Fokus auf Hochtechnologie die Erwartungen weiter übertreffen – oder droht nach dem spektakulären Aufstieg nun die Konsolidierung? Der Werbemarkt wird es zeigen.

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