Apple setzt auf größten europäischen Entwicklungs-Standort in München
28.09.2022 | 13:50
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Apple
"Wir sind wegen der Menschen hier", sagte Cook. Apple habe festgestellt, dass die Universitäten im Großraum München hervorragend seien. Außerdem gebe es viele qualifizierte Arbeitskräfte in der Region. München habe mit dem Silicon Valley in Kalifornien aber auch gemeinsam, dass die Menschen gerne dort lebten. Daher sei es einfach, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Ländern für einen Arbeitsplatz in München zu gewinnen. Apple-Technologiechef Johny Srouji sagte, Apple sei es gelungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus mehr als 40 Ländern in die Landeshauptstadt zu holen.
Cook betonte, Apple verfolge den Plan, den Standort München weiter auszubauen. "Das gilt trotz des wirtschaftlichen Hintergrunds, der uns alle, wie ich weiß, mit einiger Sorge erfüllt."
Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Apple in Deutschland gehe weit über die eigenen Beschäftigten hinaus, betonte der Konzern-Chef. So seien in der Bundesrepublik allein im Umfeld der App-Entwicklung für die Apple-Betriebssysteme für iPhone, iPad und Mac rund 400 000 Jobs entstanden.
In München entwickelt Apple in drei verschiedenen Bereichen. Zum
einen arbeiten die Ingenieure an Stromspar-Techniken auf Chip-Ebene
(Power Management Integrated Circuit), damit die Mobilgeräte von
Apple möglichst lange mit einer Batterieladung auskommen. Die
Apple-Entwickler in München waren aber auch maßgeblich an dem
Umstieg des Unternehmens von Chips von Drittanbietern wie Intel
Seit der Übernahme der Mobilfunk-Sparte von Intel im Jahr 2019 ist
München für Apple auch ein wichtiger Standort für Technologien rund
um den Mobilfunkstandard 5G. Hier setzt Apple noch vor allem
Komponenten von Drittanbietern wie Qualcomm
Cook räumte ein, dass die stärkere Nutzung von selbst entwickelten Komponenten mit einem gewissen Risiko verbunden sei: "Das sind kühne Wetten, aber wir sind in der Lage, einige kühne Wetten einzugehen." Apple sei als Unternehmen weiterhin sehr fokussiert. "Aber wir wollen die Kerntechnologien stets dann kontrollieren, wo sie uns einen Wettbewerbsvorteil verschaffen." Selbst entwickelte Komponenten müssten die Produkte der Drittanbieter übertreffen. "Sie müssen besser sein. Sonst gibt es keinen Grund, einen Austausch vorzunehmen."
Die stärkere Nutzung von selbst entwickelten Bauteilen mache einige Dinge in der Lieferkette komplexer, löse aber auch einige Probleme. "Es gibt also ein Gleichgewicht, würde ich sagen, aber wir haben festgestellt, dass dieses Gleichgewicht zu unseren Gunsten ausfällt und - was noch wichtiger ist - zu Gunsten der Nutzer."
Vor seinem Besuch in München hatte Cook am Dienstag in Berlin mit App-Entwicklern gesprochen. Es sei beeindruckend, welcher Unternehmergeist von der Software-Szene in der Bundeshauptstadt ausgehe, sagte Cook./chd/DP/men
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AXC0219 2022-09-28/13:50
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