Erneut steht der Tech-Riese aus Cupertino im Fadenkreuz handelspolitischer Muskelspiele. Eine angedrohte 25-Prozent-Zollkeule auf iPhones, die außerhalb der USA gefertigt und dort verkauft werden, versetzt die Märkte in Aufruhr. Was bedeutet dieser Paukenschlag konkret für das Papier und welche Strategien verfolgt der Konzern?

Schockwellen an den Börsen

Die Ankündigung von Ex-Präsident Trump, einen Strafzoll von 25 Prozent auf nicht in den USA produzierte iPhones zu prüfen, ließ die Alarmglocken schrillen. Die Apple-Aktie, die bereits eine achttägige Verlustserie hinter sich hatte, schloss am vergangenen Freitag mit einem deutlichen Minus von 3,02 Prozent bei 195,27 US-Dollar. Immerhin: Im vorbörslichen Handel am Dienstag konnte sich das Papier zeitweise um 2,04 Prozent auf 199,25 US-Dollar erholen. Die Nervosität ist greifbar.

Nicht nur in Cupertino, auch bei den asiatischen Zulieferern sorgte die Nachricht für lange Gesichter. Luxshare, ein wichtiger Fertigungspartner, büßte binnen fünf Tagen 6,38 Prozent ein und schloss am Dienstag in Shanghai 2,30 Prozent tiefer bei 30,52 Yuan. Auch der Display-Spezialist Lens Technology (minus 2,24 Prozent auf 20,52 Yuan) und der AirPod-Hersteller Goertek (minus 1,46 Prozent auf 20,94 Yuan) mussten Federn lassen. Die Sorge vor einer Neuauflage des Handelskrieges zwischen den USA und China ist zurück.

Analysten im Bewertungs-Spagat: Wie schlimm wird's wirklich?

Doch wie dramatisch wären die Folgen eines solchen Zolls tatsächlich? Die Experten von UBS geben sich vergleichsweise gelassen. Sie halten an ihrer neutralen Einschätzung mit einem Kursziel von 210 US-Dollar fest und taxieren den potenziellen Schaden für den Gewinn pro Aktie auf moderate 0,15 bis 0,20 US-Dollar, was nur etwa zwei Prozent entspräche. Dennoch, so die UBS-Analysten, könnte der Druck auf die Bewertung der Aktie durch die gestiegene Unsicherheit zunehmen – kein Wunder bei den ohnehin schon sportlichen Bewertungskennzahlen.

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Morgan Stanley geht sogar noch weiter und bezweifelt, dass ein 25-Prozent-Zoll Apple dazu bewegen würde, die iPhone-Produktion im großen Stil in die USA zurückzuholen. Die Analysten schätzen, dass ein in den USA gefertigtes iPhone satte 35 Prozent teurer wäre. Um den Zoll auszugleichen, wäre lediglich eine Preiserhöhung von vier bis sechs Prozent nötig. Eine Verlagerung würde zudem mindestens zwei Jahre dauern und Milliarden verschlingen. Die Experten von Morgan Stanley rechnen bei einem 25%-Zoll mit einer Reduktion des Gewinns pro Aktie für das Geschäftsjahr 2026 um lediglich 11 Cent. Andere Analysehäuser wie Wedbush ("Outperform"), Citi, Goldman Sachs und JPMorgan bleiben mit Kurszielen zwischen 240 und 270 US-Dollar optimistischer und trauen Apple zu, die Herausforderungen zu meistern.

Apples Antwort: Flucht nach Indien und offene Fragen

Was also tut der iPhone-Hersteller? Die Antwort lautet Diversifizierung. Bis Ende 2026 soll ein Großteil der für den US-Markt bestimmten iPhones in Indien vom Band laufen. Damit will man nicht nur Zollkosten auf chinesische Waren umgehen, sondern auch die Risiken durch geopolitische Verwerfungen streuen. Eine komplette Rückverlagerung der Produktion in die Vereinigten Staaten gilt jedoch als unrealistisch – Konzernchef Tim Cook selbst soll auf fehlende technologische Voraussetzungen hingewiesen haben.

Die spannende Frage bleibt: Reicht das aus? Morgan Stanley warnt, dass sich das Verhältnis zwischen Tim Cook und der aktuellen US-Administration verschlechtern und das Risiko weiterer Zoll-Eskalationen steigen könnte. Was, wenn die Androhung auf 50 Prozent erhöht wird? Die angedrohten Zölle mögen finanziell verkraftbar erscheinen, doch das Damoklesschwert politischer Willkür schwebt weiter über der Aktie.

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