In seinem Ausblick auf das vierte Quartal 2023 standen nicht Produktkategorien sondern die große weite Welt und der Makroblick im Fokus. Wobei es Putz mit seinem Motto „One quarter - one Ausblick“ insoweit schwer hatte, als er seine Ausblicke nur Stunden vor der jüngsten (zehnten) Zins(erhöhungs)entscheidung der EZB mit dem Publikum teilte. Trotzdem, oder gerade deshalb, verbreitete er Optimismus. Jenen, die angesichts der 2023er-Performances meinen, es sei schon „alles gelaufen“, hielt er sein Credo entgegen: Trotz der schönen Erholungswerte der Weltbörsen heuer: „Nichts ist schon gelaufen, wenn man breit investiert.“ Breit zu investieren gilt es deshalb, weil es unbestritten globale Unsicherheiten gibt. In unserer Region sind wir erstmals mit einem Szenario  `Rezession mit gleichzeitiger Vollbeschäftigung´ konfrontiert; dazu kommt die Unsicherheit aus der Geopolitik. Angesichts des Ukrainekrieges und des politstrategischen Risikoherdes Fernost, ist die Rüstungsbranche, ob man will oder nicht, eine „Investitionsmaschine, ein riesiger Jobmotor und Innovator“. Sogar Boeing entwickelt Kampfdrohnen.

Zur geopolitischen Unsicherheit kommt laut Putz die „Unsicherheit Volatilität“ der vergangenen 12 Monate mit deutlichen Minus-Performances in Europa und den USA. Und so fragen Anleger: „Warten oder positionieren?“ Putz’sche Antwort darauf: „Ja, man kann sich jetzt positionieren für 2024.“ Denn die Faktoren der Rahmenbedingungen werden stabiler. Das gelte für die globale Kaufkraft und die Arbeitsmärkte ebenso wie für die Inflationsraten, die der IMF 2024 global insgesamt zurückgehend erwartet. Die Inflation war bisher energiepreisgetrieben; da sei künftig mehr „Ruhe zu erwarten“. Die aktuell rezessive Phase im Konjunkturzyklus von EU-Europa sollte nicht aus der Ruhe bringen; wichtiger sei, wo man im Zyklus steht, wenn im Herbst 2024 die US-Wahlen stattfinden. Vernünftiger Börsenblick sei besser als Fokussierung auf KGVs (die Putz als Kennzahl für wenig aussagekräftig hält). Was das globale Wirtschaftswachstum betrifft, bereite sich die Makroebene bereits auf die Erholung vor und die Großkonzerne berücksichtigen dies bereits in ihren jetzigen Planungen für 2024. Daher lautet die Putz’sche Empfehlung: „Positionieren Sie sich im Q4/2023, um die Planungen der Unternehmen für 2024 gleich mit einzubauen.“

Mit Blick auf den Zinszyklus stellt sich die Frage „Zeit für Anleihen?“ Was speziell die Euro-Zinskurve betrifft, sieht Putz aus den EZB-Daten für AAA-geratete Bonds nur wenig Renditeaussichten (bis 2,8%) für die Restlaufzeiten bis 30 Jahre. Höhere Renditen (bis 3,7%) lassen laut EZB „All bonds“ exklusive der  AAA-Titel erwarten. Wenn man jetzt Anleihen ins Portfolio hinein nimmt, habe man „die Außenzinsniveau-Differenz drin“, also nütze fallende Kurse. Das ist gut für den Fall, dass die EZB doch länger braucht mit dem Beginn der nächsten Zinssenkungsphase.

Der abschließende Appell von Putz lautete daher: „Ja, es ist jetzt Zeit, sich für 2024 zu positionieren.“ Die eigene Anlage-Ausgangsbasis für das kommende Jahr jetzt zu legen.

Die Präsentationsfolien zum Vortrag finden Sie HIER