Mehrheitlich Verkäufe zeigen sich auch beim Blick auf die Top-10 im Umsatzranking, wobei jedoch niemand an den Negativwert der OMV herankam.

Auf der anderen Seite dieser Skala findet sich die Erste Group mit einem Kaufüberhang von mehr als 90 Prozent; das war im Juni auch schon so.

Das Wikifolio „Top of Analysts Österreich” des Börse Express liegt seit der Auflage - Dezember 2014 - bei einer Performance von im Schnitt 4,3 Prozent pro Jahr - das mit einem Risikofaktor von 0,2. Wir sind derzeit mit 16 Positonen zu rund 90 Prozent investiert. Die einzige zweristellige Position ist die Telekom Austria wo wir einen positiven Aufspaltungeffekt der Funkturmtochter erwarten. Frequentis und SBO sind die weiteren Top-3 Positionen.

Wikifolianer kommentieren.

‘Special Situations long/short’ zu Telekom Austria: „Telekom Austria hat die Umsatzprognose nach einem Wachstum von 7,5 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro im zweiten Quartal angehoben. Für 2023 stellt der österreichische Telekomkonzern nun ein Umsatzplus von rund fünf statt vier Prozent in Aussicht. Die positive Umsatzentwicklung führte trotz höherer Aufwendungen zu einem Anstieg des EBITDA um 6,3 Prozent auf 486 Mio. Euro. Die geplante Abspaltung der Funktürme in eine eigene Gesellschaft sei vom Aufsichtsrat inzwischen formell genehmigt. Das Unternehmen wird den Namen „EuroTeleSites AG“ tragen und voraussichtlich noch vor Ende 2023 an der Wiener Börse notieren. Das sorgt für Fantasie.“

‘Special Situations long/short’ zu Zumtobel: „Während die Verbraucher unter den hohen Energiekosten ächzen, gibt es auch Profiteure – zumindest indirekt: Dem Leuchtenhersteller Zumtobel spielt der Trend zu energiesparenden Lampen in die Karten. In dem per 30. April beendeten Geschäftsjahr 2022/23 hat das Unternehmen bei einem um 5,3 Prozent auf knapp 1,21 Mrd. Euro gestiegenen Umsatz ein operatives Ergebnis (EBIT) von 84,3 Mio. Euro erzielt und damit fast 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Die EBIT-Marge verbesserte sich von 5,3 auf 7,0 Prozent. Trotz der sich eintrübenden Konjunktur und der mauen Bauwirtschaft, von der Zumtobel stark abhängt, verleihen Sondereffekte dem Unternehmen Rückenwind. Das liegt unter anderem am Verbot von Leuchtstofflampen, das in der EU ab September gilt.

Zwar können diese noch weiterverwendet, ab Herbst aber nicht mehr verkauft werden. Die Alternative sind in vielen Fällen LED-Lampen, und hier ist Zumtobel bestens gerüstet. Daher besteht bei der Prognose für 2023/24, die ein moderates Umsatzwachstum zwischen ein bis vier Prozent sowie eine EBIT-Marge zwischen drei und sechs Prozent vorsieht, noch Luft nach oben. Die Zumtobel-Aktie ist auch wegen der moderaten Bewertung einen Blick wert.“

‘Special Situations’ zu Kontron: „Der Umsatz von Kontron stieg im ersten Quartal um 12,4 Prozent auf 277,7 Mio. Euro. Der Verkauf des IT-Segmentes habe die operative Marge positiv beeinflusst, sagte Konzernchef Hannes Niederhauser. Das EBITDA fiel mit 29,6 Mio. Euro knapp ein Viertel besser aus als noch im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich verdiente der Technologiekonzern 16,6 Mio. Euro – 66 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Ausblick wurde bestätigt. Zudem wurden zwei neue Übernahmen gemeldet: Zum einen kauft Kontron Comlab, einen Spezialisten für Datenkommunikations-Repeater. Zum anderen sieht Niederhauser den Erwerb der Cellular Automotive Module Unit von Telit Cinterion als bedeutenden strategischen Schritt, „um sein Internet of Things (IoT)-Portfolio mit proprietärer Softwaretechnologie zu erweitern.“ Ich sehe die Aktie weiterhin als Kauf.“

‘Special Situations long/short’ zu ams-OSRAM: „Im Zuge des KI-Booms erfuhren Chip-Aktien zuletzt einen wahren Hype. Nicht so ams-OSRAM, die Aktie verlor von Jänner bis Juni mehr als vier Prozent. Das hat auch fundamentale Gründe: Im ersten Quartal gab der Umsatz, unter anderem aufgrund eines schwachen Smartphonemarkts, um mehr als ein Viertel nach, die operative Marge fiel mit fünf Prozent nur noch halb so hoch aus. Der seit April amtierende CEO Aldo Kamper möchte das Ruder möglichst schnell herumreißen und zeigt sich für das zweite Quartal „vorsichtig optimistisch“. Diese Aussage macht Hoff­nung, dass die Aktie zumindest in ihrem Seitwärtstrend bleibt. Mit dem Bonus-Cap-Zertifikat der HVB lässt sich mit dieser Konsolidierung Gewinne erzielen. Das Produkt stellt eine hohe Rendite von 23 Prozent bis zum Jahresende in Aussicht.“

‘Special Situations’ zu Bawag Group: „Die Bawag Group hat im zweiten Quartal ein starkes Ergebnis erzielt, mit einem Nettogewinn von 181 Mio. Euro. Das entspricht einem Plus von knapp 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Gewinnsprung des ersten Halbjahres hat den Vorstand des Geldinstituts zuversichtlicher gestimmt. Für 2023 wird nun ein Vorsteuerergebnis von mehr als 875 Mio. statt von mehr als 825 Mio. Euro erwartet. Die Dividende soll ebenfalls stärker steigen als geplant. Ich sehe aktuell keinen Handlungsbedarf.“

‘Special Situationszu Kapsch TrafficCom: „Meine Spekulation, dass der Mautaus­rüster Kapsch TrafficCom eine Entschädi­gung im Streit um den gekündigten Vertrag für ein Pkw-Mautsystem vom deutschen Staat bekommt, ging grundsätzlich auf. Von der Zahlung in Höhe von 243 Mio. Euro werden 80 Mio. Euro an den Mautsystembetreiber fließen. Daher geht das Management für das Geschäftsjahr 2023/24 von einer "signifikanten Verbesserung" des operativen Ergebnisses aus. So positiv das auch klingen mag, für mich ist die Höhe eher eine Enttäu­schung. Im Vorfeld machten deutlich höhere Summen die Runde. Mit der nun endgültigen Entscheidung des Schiedsgerichts ist die Spekulation aus meiner Sicht beendet und daher werde ich mich von den Stücken trennen.“

 

 

   

Aus dem Börse Express PDF vom 04.08.2023 

Screen 04082023

 

 

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