Die Wiener Börse hat auch am Donnerstag mit klaren Kursverlusten geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX gab um 2,27 Prozent auf 2115,97 Punkte nach.

Belastet von einer sehr trüben europäischen Börsenstimmung setzte auch der österreichische Aktienmarkt seinen jüngsten Abwärtsschub merklich fort und verbuchte bereits seinen vierten Verlusttag in Folge. Damit zeichnet sich in Wien eine tiefrote Handelswoche ab.

Zunehmende Konjunktursorgen ließen die Risikoneigung der Anleger weiter zurückgehen. Katastrophale US-Arbeitsmarktnachrichten zeigten einmal mehr die massiven wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Coronavirus-Pandemie. Seit der Zuspitzung der Krise Mitte März haben in den Vereinigten Staaten mehr als 36 Millionen Menschen ihren Job verloren.

Unter Druck standen am Donnerstag heimische Banken. Die Papiere der Erste Group rutschten 4,9 Prozent tiefer und die Aktionäre der Raiffeisen Bank International (RBI) mussten ein Minus von 3,9 Prozent verbuchen.

Die RBI hatte Zahlen veröffentlicht. Wegen der Coronavirus-Pandemie hat die Bank im ersten Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet und den Ausblick für das Gesamtjahr 2020 gesenkt.

Die Verbund-Titel büßten 4,8 Prozent an Kurswert ein. Bereits zur Wochenmitte hatten die Papiere des Energieversorgers in Reaktion auf die Ergebnisvorlage und einer Gewinnwarnung fast vier Prozent verloren.

In der auf Hochtouren laufende Berichtssaison legten zudem Mayr-Melnhof , Wienerberger , AT&S und Post Zahlen vor. Mayr-Melnhof schlossen mit plus 2,6 Prozent. Der Kartonhersteller hat im ersten Quartal 2020 trotz Coronavirus-Krise seinen Gewinn leicht steigern können. Eine Prognose für das Gesamtjahr wagt das Unternehmen nicht.

Wienerberger-Titel zeigten sich mit einem Zuwachs von 2,1 Prozent. Der weltgrößte Ziegelproduzent wies im Startquartal einen bereinigten Quartalsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 105 Millionen Euro aus, nach 109 Millionen Euro im Jahr davor.

Die Aktionäre von AT&S konnten ein kleines Kursplus in Höhe von 0,3 Prozent verbuchen. Der steirische Leiterplattenhersteller hat im Geschäftsjahr 2019/20 (Ende März) den Umsatz knapp über einer Milliarden Euro stabil gehalten, der Gewinn brach aber um drei Viertel ein auf 21,5 Millionen Euro.

Die Post-Anteilsscheine brachten ihren Aktionären ein Minus von vier Prozent ein. Im ersten Quartal 2020 verhagelten die Coronavirus-Pandemie und die Vorbereitungen für den Start der konzerneigenen Bank99 das Betriebsergebnis (Ebit), das um 41,9 Prozent auf 33,3 Millionen Euro nachgab. Beim Umsatz wurde ein Plus von 2,1 Prozent auf 502,9 Millionen Euro verzeichnet./ste/sto/APA/men

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AXC0447 2020-05-14/18:11

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