NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch weiter
nachgegeben. Die zunächst überschaubaren Kursverluste weiteten sich
im Handelsverlauf kräftig aus. Zuletzt büßte der Leitindex Dow Jones
Industrial 1,66 Prozent auf 41.968,95 Punkte ein. Für
den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,28 Prozent auf
5.864,22 Punkte bergab. Weiterhin etwas besser hielt sich der
technologielastige Nasdaq 100 mit einem Minus von
0,96 Prozent auf 21.161,22 Punkte.
Marktbeobachter verwiesen darauf, dass eine Auktion von
US-Staatsanleihen mit einem Volumen von 16 Milliarden US-Dollar auf
eine nur schleppende Nachfrage gestoßen sei. Deren Renditen legten
im Gegenzug kräftig zu, was die Sorgen der Anleger über das
steigende Staatsdefizit der Vereinigten Staaten widerspiegelt. Die
laufenden Haushaltsverhandlungen in Washington drehen sich um einen
Gesetzentwurf, der unter anderem Ausgabenkürzungen und
Steuersenkungen enthalten soll.
Im Dow gerieten die bereits von vielen Hiobsbotschaften gebeutelten
Aktien von Unitedhealth erneut unter Druck: Nach
einer mehrtägigen Erholungsphase fielen sie am Dow-Ende um 5,2
Prozent. Börsianer verwiesen auf einen Artikel der Zeitung
"Guardian", in dem Vorwürfe hinsichtlich der Bezahlung von
Pflegeheimen erhoben worden waren. Das Unternehmen wies diese dem
Medium gegenüber zurück.
Die Anteilscheine von Wolfspeed brachen um 60 Prozent
auf den tiefsten Stand seit den 1990-er Jahren ein. Das "Wall Street
Journal" hatte berichtet, dass der Chiphersteller innerhalb weniger
Wochen Konkurs anmelden wolle.
Bei Moderna sorgte ein zurückgezogener
US-Zulassungsantrag für einen Kombinations-Impfstoff gegen Corona
und Grippe für ein Kursminus von 7,8 Prozent. Das Unternehmen teilte
mit, diese Entscheidung nach Rücksprache mit der Food and Drug
Administration getroffen zu haben. Es plant, den Antrag später in
diesem Jahr erneut einzureichen, nachdem es mehr Daten aus einer
Spätphase der Studie mit seinem eigenständigen Grippeimpfstoff
erhalten hat. Die Aktien von Konkurrent Biontech
verloren 3,1 Prozent.
Ansonsten sorgten Unternehmenszahlen und -ziele für Kursausschläge -
überwiegend nach unten. Die Papiere von VF Corporation
büßten knapp 15 Prozent ein. Der Bekleidungskonzern
stellte für das erste Quartal einen unerwartet hohen bereinigten
operativen Verlust aus dem laufenden Geschäft in Aussicht. VF ist
für die Outdoor-Marken Timberland und The North Face und
Eastpak-Rucksäcke bekannt.
Nasdaq-100-Schlusslicht war Palo Alto mit einem
Kursrückgang um 6,3 Prozent. Damit brachen die Titel aus der
jüngsten Konsolidierungsspanne nach der vorangegangenen
Erholungsrally aus. Dass das IT-Sicherheitsunternehmen mit seinem
Quartalsgewinn trotz eines Rückgangs die Erwartungen übertraf, zog
am Markt offenbar nicht.
Abermals enttäuschende Quartalszahlen sowie ein gesenkter Ausblick
ließen die Papiere des Einzelhändlers Target um fast
5 Prozent absacken. Beim Computerspiele-Unternehmen Take-Two
Interactive sorgte eine Kapitalerhöhung für einen
Kursrückgang um knapp 4 Prozent.
Dagegen führte Börsen-Schwergewicht Alphabet mit
einem Kursplus von 3,3 Prozent die Gewinnerliste im Nasdaq 100 an.
Am zweiten und letzten Tag der hauseigenen Entwicklerkonferenz
Google I/O setzte sich bei den Anlegern eine positive Interpretation
der Unternehmensaussagen zum Mega-Thema Künstliche Intelligenz (KI)
durch. Dazu passte eine Reihe von Analystenkommentaren. So geht etwa
Ingo Wermann von der DZ Bank davon aus, dass KI die weiterhin
führende Rolle des Konzerns auf dem Suchmaschinenmarkt stärken wird.
Die in New York gelisteten Anteilsscheine von XPeng
zogen um 11 Prozent an. Der chinesische Elektroautobauer und
Volkswagen -Partner dämmte seinen Verlust im ersten
Quartal gegenüber dem Vorjahr deutlich ein./gl/he
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