NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem Vortagskurssprung wegen vermeldeter Zollfortschritte zeichnet sich am Dienstag an den US-Börsen ein durchwachsener Auftakt ab. Nach der Veröffentlichung aktueller Zahlen zur Inflationsentwicklung im April in den Vereinigten Staaten liegt die Indikation des Brokers IG für den Dow Jones Industrial 0,4 Prozent tiefer bei 42.240 Punkten. Der Nasdaq 100 dagegen wird eine halbe Stunde vor dem Auftakt 0,3 Prozent höher taxiert.

Laut dem Helaba-Experten Ralf Umlauf besteht wegen moderat gestiegener Verbraucherpreise aus Sicht der Fed mit möglichen Zinsveränderungen "noch immer kein Grund zur Eile". Für Anleger bot diese Erkenntnis zunächst nur wenig Inspiration, zumal die New Yorker Indizes mittlerweile wieder ihr Niveau aus der Zeit erreicht haben, bevor US-Präsident Donald Trump den Märkten Anfang April einen Zollschock versetzt hatte. Der Nasdaq 100 steht sogar auf dem höchsten Stand seit Anfang März.

Laut Marktbeobachter Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets ist es nur schwer vorstellbar, dass das Zollthema schon bald wieder von der Bildfläche verschwindet. Trumps Strategie, nach deutlichen Drohungen den Verhandlungsspielraum zu nutzen, scheine zwar aufzugehen. Es bleibe aber die Frage, wann "das Pendel im Weißen Haus wieder auf Angriff umschwenkt und wie das Zuckerbrot-und-Peitsche-Spiel weitergeht". Trump bleibe unberechenbar und damit für Investoren ein Risikofaktor.

Für den S&P-500-Index erhöhte die Investmentbank Goldman Sachs zwar leicht ihr Kursziel, nachdem mit China im Zollstreit eine vorläufige Lösung gefunden wurde. Mit 5.900 Punkten sieht Analyst David Kostin den marktbreiten Index in drei Monaten aber nur 1 Prozent über dem derzeitigen Niveau. Erst binnen 12 Monaten trauen die Experten dem Leitindex dann mit 6.500 Zählern mehr Potenzial zu.

Die zuletzt prägende Berichtssaison machte am Dienstag weniger Schlagzeilen. Auffällig unter den Dow-Werten waren die Titel von Unitedhealth , die vorbörslich um zehn Prozent abrutschten. Der Krankenversicherer verunsicherte die Anleger mit einem überraschenden Chefwechsel und der Aussetzung seiner diesjährigen Ziele.

Unter den "Magnificent 7", also den sieben bedeutendsten Technologiewerten, die am Vortag allesamt kräftig profitiert hatten, ging es durchwachsener zu. Die Skala reichte von plus 1,5 Prozent bei Nvidia bis minus 0,2 Prozent bei Microsoft .

Die Aktien der Kryptobörse Coinbase rückten nach ihrer Aufnahme in den S&P-500-Index mit einem Kurssprung um fast 11 Prozent ins Blickfeld. Anleger sehen darin einen weiteren Meilenstein für die boomende Kryptobranche. Ab dem 19. Mai soll die Aktie dort den Platz von Discover Financial Services einnehmen.

Hertz verloren fünf Prozent. Der Autovermieter hatte im ersten Quartal einen größeren Verlust verzeichnet als erwartet. Während der Fuhrpark verkleinert wurde, nahmen einige Kunden weniger Buchungen vor.

First Solar waren mit 10 Prozent ein kräftiger Gewinner. Am Markt wurde dies auf Analystenstimmen zurückgeführt. Wolfe Research stufte auf "Outperform" hoch, weil das Analysehaus in dem Solarunternehmen einen Nutznießer des Investitionsprogramms Inflation Reduction Act (IRA) sieht./tih/he

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AXC0219 2025-05-13/15:15

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