Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag ohne
greifbare Fortschritte im Zollstreit schwach in die neue Woche
gestartet. Gegen Mittag fiel der Dax um 0,68 Prozent
auf 11 977,58 Punkte und revidierte so seine Gewinne vom Freitag,
als er relative Stärke zur zeitweise schwachen Wall Street bewies.
Er fiel nun wieder zurück unter die Marke von 12 000 Punkten.
Zwischenzeitlich stand er am Montag mit 11 940 Punkten auf einem
Tief seit einem Monat.
Der vorsichtige Optimismus, den die USA und China am Freitag nach
der aktuellen Gesprächsrunde spät an die Wall Street trugen, konnte
so in Europa die Kurse nicht mehr stützen. Analyst Michael Hewson
vom Broker CMC Market hielt den Optimismus denn auch für fehl am
Platz angesichts des zuletzt wieder härteren Tonfalls auf beiden
Seiten, denn echte Fortschritte suchten die Investoren weiter
vergebens.
Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Montag um
1,11 Prozent auf 25 206,57 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
50 zeigte sich mit 3346,60 Punkten 0,43 Prozent
schwächer. Auch in New York deuten Indikationen von Brokern darauf
hin, dass der Leitindex Dow Jones Industrial am
Montag eine Gegenreaktion auf seine erst spät erzielten
Freitagsgewinne zeigen wird.
An der Frankfurter Börse waren die Augen weiter auf die
Berichtssaison gerichtet, unter anderem mit Zahlen von Eon
. Bei dem Energiekonzern wirkte sich zum Jahresauftakt
das britische Kundengeschäft belastend auf den Gewinn aus, die
Jahresprognose aber bekräftigte der Konzern. In einem positiven
europaweiten Branchenumfeld für Versorger brachten es die Aktien
zuletzt auf ein Plus von 1 Prozent.
Merklich schwächer waren im Dax die Aktien aus dem Autosektor und
von Thyssenkrupp . Letztere kamen nach dem fast
30-prozentigen Kurssprung vom Freitag um 6 Prozent zurück. Bei den
Autobauern mangelte es angesichts der anhaltenden Hängepartie im
Zollstreit am Interesse, die Aktien zu kaufen. Vor allem Daimler
kam mit 2,5 Prozent unter Druck.
Unter den Nebenwerten gab es Zahlen von Cewe ,
Hypoport sowie der Deutschen Pfandbriefbank zu
verarbeiten. Hyport war im SDax mit einem Anstieg um
2 Prozent der größte Ausreißer, während sich die Aktien von Cewe und
der Pfandbriefbank im Index der Kleinwerte mühsam mit 0,3 Prozent
über Wasser hielten.
Außerdem bewegten aussagekräftige Analystenkommentare negativ die
Kurse. Heidelberger Druck litten mit 4,2 Prozent
darunter, dass HSBC-Analyst Richard Schramm die mittelfristigen
Ziele außer Sichtweite empfindet - und die Aktie auf "Hold"
abgestuft hat. MTU wurden um 1,4 Prozent von einer
Verkaufsempfehlung durch die Citigroup belastet.
Bechtle ist derweil für die Experten der Privatbank
Metzler kein Kauf mehr. Analyst Holger Schmidt macht sich in seiner
Studie sorgen um die sinkende Profitabilität des IT-Systemhauses,
dessen Aktien um 3,2 Prozent absackten. Er kappte seine
Gewinnprognosen und stufte die im MDax gelisteten Papiere auf "Hold"
ab.
Kursmäßig auffällig waren im SDax auch die Varta-Aktien, die um 5,5
Prozent auf ein Rekordhoch anzogen. Ein Händler führte die
Kursstärke der Aktie der vergangenen Monate vor allem auf die guten
Wachstumsaussichten für Mikrobatterien zurück./tih/fba
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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AXC0148 2019-05-13/12:07
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