FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich auch am
Dienstag auf hohem Niveau stabil gezeigt. Die Marke von 16 000
Punkten bleibt im Fokus - trotz schwacher Wirtschaftsdaten aus
China, einer nach ZEW-Daten deutlich eingetrübten
Wirtschaftsstimmung in Deutschland und dem weiterhin schwelenden
Streit über die Schuldenobergrenze in den USA. Auch die inzwischen
veröffentlichten Einzelhandelsdaten aus den USA für den Monat April
beeinflussten die Anleger nicht.
Am Nachmittag stieg der deutsche Leitindex um 0,17 Prozent auf 15
944,76 Punkte und auch an den anderen wichtigen Börsen Europas sah
es ähnlich aus. Der MDax für die mittelgroßen
Unternehmen hierzulande trat mit 27 387,97 Punkten auf der Stelle.
Die US-Börsen werden zum Handelsstart ebenfalls kaum verändert
erwartet.
Ein Grund für den überraschend deutlich zurückgegangenen
Stimmungsindikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung
(ZEW) im Mai sei, dass eine "noch stärkere Anhebung der Zinsen durch
die Europäische Zentralbank" erwartet werde, kommentierte
ZEW-Präsident Achim Wambach. "Ein möglicher Zahlungsausfall der
Vereinigten Staaten in den nächsten Wochen erhöht zudem die
Unsicherheit bezüglich der internationalen Konjunkturentwicklung."
Um eine Lösung im Schuldenstreit herbeizuführen, lädt US-Präsident
Joe Biden deshalb nochmals kurz vor seinem Abflug zum G7-Gipfel nach
Japan an diesem Abend hochrangige Republikaner und Demokraten zum
Gespräch ins Weiße Haus.
Unter den Einzelwerten legten im Dax die Aktien von Siemens Energy
weiter zu, und zwar um 3,0 Prozent. Der
Energietechnikkonzern hatte tags zuvor trotz der fortgesetzten
Schwäche der Windturbinen-Tochter Siemens Gamesa mit starken
Auftragseingängen und Umsätzen im ersten Quartal überzeugt. Nach
zahlreichen positiven Analystenkommentaren am Montag folgten nun
weitere. Die US-Bank Morgan Stanley etwa hob das Kursziel an,
bekräftigte ihre Kaufempfehlung und nannte die Aktie ein "Top Pick".
Mit Kursgewinnen von 2,2 Prozent fielen zudem Infineon
auf, die wie andere europäische Chiphersteller
gefragt waren. Der PC-Markt bleibe nach der Corona-Sonderkonjunktur
zwar im Korrekturmodus, der Rückgang sei inzwischen aber "weniger
hässlich", schrieb Bernstein-Experte Stacy Rasgon. Es zeichne sich
eine gewisse Stabilisierung auf Vor-Corona-Niveau ab. Er hält eine
Normalisierung im dritten oder vierten Quartal inzwischen für
plausibel.
Talanx , die erst am Vortag auf ein Rekordhoch von
49,40 Euro gesprungen waren, gaben im MDax zuletzt um 0,7 Prozent
nach. Analyst Roland Pfänder von der Investmentbank Oddo BHF kappte
sein Urteil von "Outperform" auf "Neutral" und begründete dies vor
allem mit der Bewertung der Aktie. Zugleich aber setzte er sein
Kursziel auf 53 Euro nach oben.
Im SDax büßten Hornbach Holding
angesichts eines sehr schwach erwarteten ersten Geschäftsquartals
2023/24 und Aussagen zum Gesamtjahr 11,4 Prozent ein.
SFC Energy sprangen dagegen um 7,1 Prozent nach oben.
Der Brennstoffzellen-Anbieter sprach vom besten ersten Quartal der
Unternehmensgeschichte und bestätigte die Prognose fürs Gesamtjahr.
Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,0879 US-Dollar
gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt am
Montagnachmittag auf 1,0876 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,30 Prozent am Vortag auf
2,29 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,01
Prozent auf 126,79 Punkte. Der Bund-Future gewann zuletzt 0,04
Prozent auf 136,00 Punkte./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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AXC0216 2023-05-16/14:41
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