FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat seine jüngste Rekordserie am Dienstag mit einem Sprung über die runde Marke von 24.000 Punkten fortgesetzt. Zuletzt notierte der Leitindex 0,3 Prozent im Plus bei 24.012 Punkten und baute damit seine Gewinnsträhne seit Jahresbeginn auf mehr als 20 Prozent aus. Der MDax gewann am Dienstagmittag 0,7 Prozent auf 30.344 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,3 Prozent nach oben.

Der Börsenaufschwung fußt Experten zufolge auf einer Mischung aus nachlassenden geopolitischen Spannungen - insbesondere im Zollkontext -, soliden Quartalsberichten der Unternehmen, dem milliardenschweren Finanzpaket der Bundesregierung und einem Hauch von Entspannung bei den Inflationsdaten. Die Börse wird auch von der Erwartung auf sinkende Zinsen in der Eurozone angetrieben, mit der die EZB die schwache Konjunktur ankurbeln will.

Am Dienstag kamen vage Hoffnungen auf eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine hinzu. US-Präsident Donald Trump hatte nach einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sofortige Verhandlungen in Aussicht gestellt. Es gibt aber auch Skepsis unter den Marktteilnehmern.

Diese Skepsis - gepaart mit EU-Warnungen vor unberechenbaren Gefahren durch Russland und einem schwindenden Rückhalt der USA für andere Nato-Länder unter der Trump-Regierung - sorgte am Dienstag wieder einmal für einen Höhenflug der drei einschlägigen deutschen Rüstungswerte. So verbuchten die Titel von Rheinmetall (plus 1,7 Prozent) und Renk (plus 4,4 Prozent) weitere Rekordhochs. Die Aktien von Hensoldt zogen um 1,7 Prozent an, blieben aber unter ihrem Rekord vom März.

Eine überraschende Kehrtwende in der US-Energiepolitik schob die Windenergie-Aktien teils kräftig an. Die Anleger reagierten erleichtert auf die Entscheidung der US-Regierung, dass der norwegische Konzern Equinor die Bauarbeiten an dem Projekt "Empire Wind" vor der Küste von New York doch fortsetzen darf. Die Papiere von RWE , Siemens Energy und Nordex verzeichneten Kursaufschläge zwischen 1,7 und 3,1 Prozent.

Die Aktien von BASF knickten als schwächster Dax-Wert um 1,6 Prozent ein, nachdem das Analysehaus Jefferies seine Kaufempfehlung gestrichen hatte. Analyst Chris Counihan monierte die wegen der mauen Nachfrage anhaltende Schwäche der Ludwigshafener im Geschäft mit Basischemikalien. Er kappte deshalb seine Prognosen für das laufende Jahr.

Nach der jüngsten Verschnaufpause setzten die Titel von Schaeffler ihre Erholungsrally mit einem Kurssprung von 5,5 Prozent fort. Auslöser dafür war die Kaufempfehlung der Bank of America, die bisher mit "Underperform" sehr skeptisch war.

Der Brennstoffzellen-Spezialist SFC Energy ist mit Einbußen in das Jahr gestartet. Die Jahresziele wurden zwar bestätigt, die Anleger störten sich aber womöglich an der Auftragslage. Der Auftragsbestand lag Ende März 2025 deutlich unter dem Vorjahresniveau. Die SFC-Anteilsscheine brachen um gut 12 Prozent ein./edh/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0117 2025-05-20/12:07

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