FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist es auch am Donnerstag abwärts gegangen. Zur Ernüchterung über die Handelsvereinbarung zwischen China und den USA gesellt sich die Sorge vor einem möglichen Angriff Israels auf den Iran. Aus Sicherheitsgründen reduzieren die mit Israel verbündeten USA ihr Botschaftspersonal im Irak. Befürchtet wird, dass die Führung der Islamischen Republik im Fall eines israelischen Angriffs auf den Erzfeind Vergeltungsschläge gegen US-Stützpunkte in der Region anordnen könnte.

Diese Gemengelage könnte dem Dax den fünften Verlusttag in Folge einbrocken. Der Leitindex fiel gegen Mittag um gut ein Prozent auf 23.680 Punkte und auf den tiefsten Stand im Monat Juni. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Donnerstag 1,6 Prozent auf 30.153 Zähler. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich schwächer.

Vor einer Woche hatte der Dax bei gut 24.479 Zählern ein Rekordhoch erreicht. "Beim Dax ist die Luft raus", konstatiert Marktstratege Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Laut dem Chart-Experten Martin Utschneider von Finanzethos bewegt sich der Dax weiterhin in einer übergeordneten Seitwärtstendenz. "Das mittelfristige Risiko bleibt technisch nach wie vor bis 23.408 Punkte begrenzt."

"Zwar spricht US-Präsident Donald Trump von einer Einigung im Zollstreit mit China und nennt auch konkrete Zahlen zu zukünftigen Einfuhrzöllen, doch die Anleger rund um den Globus trauen dem Braten nicht", so Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Zu wenig äußert sich der Verhandlungspartner China, die für 55 Prozent Einfuhrzoll in die USA nun wieder seltene Erden liefern sollen, während sie sich mit zehn Prozent begnügen müssen."

Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran belasteten Aktien aus der Luftfahrt- und Reisebranche. Tui büßten 6,5 Prozent ein und Lufthansa 3,4 Prozent.

Papiere der Allianz verloren 1,7 Prozent. Die Investmentbank Barclays hat zum Untergewichten der Aktien des Dax-Schwergewichts im Portfolio geraten.

SAP -Aktien hielten sich mit minus 0,4 Prozent noch vergleichsweise gut. Der Wettbewerber Oracle hatte sich am Vorabend optimistisch zu Investitionen in Cloud-Infrastruktur geäußert. Der Oracle-Kurs war in den USA nachbörslich um fast acht Prozent angezogen./bek/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0122 2025-06-12/11:46

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