FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag dank
positiv aufgenommener Zinssignale aus den USA seine Rekordjagd
fortgesetzt. Nach einem Anstieg bis auf 18 177 Punkte gewann der
deutsche Leitindex am Nachmittag noch 0,51 Prozent auf 18 106,65
Punkte.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um
0,82 Prozent auf 26 478,90 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 gewann 0,8 Prozent.
Die US-Notenbank Fed hielt wie erwartet an den aktuellen Leitzinsen
fest, stellt aber weiterhin Senkungen noch in diesem Jahr in
Aussicht. Fed-Chef Jerome Powell ließ offen, wann die Fed mit diesen
beginnen wird. Analysten gehen davon aus, dass der Senkungszyklus
frühestens mit der Juni-Sitzung der Fed beginnen wird. Entgegen den
Erwartungen einiger Marktakteure hätten die Währungshüter die Zahl
der 2024 geplanten Zinssenkungen auch nicht von drei auf zwei
reduziert, hoben die Experten der Postbank positiv hervor.
Hierzulande legten am Donnerstag etliche Unternehmen Jahreszahlen
vor. Diese bestätigten überwiegend bereits veröffentlichte Eckdaten.
Zudem kehrte Douglas an die Börse zurück, enttäuschte
aber. So notierten die Papiere der Parfümeriekette mit zuletzt 22,80
Euro um mehr als zwölf Prozent unter dem Ausgabepreis von 26 Euro.
Nach einer Dividendenerhöhung kletterten die Aktien des
Baustoffkonzerns Heidelberg Materials auf das höchste
Niveau seit 2008. Zuletzt gewannen sie 3,6 Prozent auf gut 97 Euro.
Analysten untermauern eine weitere Rally auch fundamental mit
Kurszielen bis zu 120 Euro.
Rheinmetall nehmen allmählich Kurs auf die runde
Marke von 500 Euro. Ein Milliardenauftrag der Bundeswehr gab den
Aktien des Rüstungskonzerns weiteren Schub. Zuletzt gewannen sie 2,2
Prozent.
Ein Auftrag von RWE für Nordex trieb
den Kurs des Hamburger Windkraftunternehmens um 4,3 Prozent hoch.
RWE notierten leicht im Plus. RWE sicherte sich 800 Megawatt
Windleistung von Nordex über einen mehrjährigen Vertrag. Die
Nachricht untermauere ihre positive Haltung zum europäischen
Onshore-Windkraftsektor, hieß es von den Analysten von Goldman
Sachs.
Siemens Energy zogen noch deutlicher an mit zuletzt
plus 6,6 Prozent. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis
auf Brancheninsider berichtete, will der Konzern wohl erneut
versuchen, das angeschlagene Geschäft mit Windkraftturbinen an Land
zu verkaufen.
Im MDax verloren Nemetschek nach Zahlen und Ausblick
4,1 Prozent. Die Analysten von Barclays sehen nur noch wenig Luft
nach oben für die Marktschätzungen.
Im Telekomsektor präsentierten sich United Internet
und die Aktien der Töchter 1&1 und Ionos
nach Veröffentlichung von Zahlen alle sehr schwach
mit Abschlägen von teils mehr als vier Prozent. Die Quartalszahlen
von United Internet seien okay gewesen, aber eben auch nur okay,
hieß es am Markt.
Der Euro gab nach und kostete am Nachmittag 1,0899
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
am Mittwoch auf 1,0844 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,46 Prozent am Vortag auf
2,44 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,18
Prozent auf 124,98 Punkte. Der Bund-Future gewann
0,12 Prozent auf 132,20 Punkte./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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