Wien (OTS) - Der aktuelle Lockdown hat erneut negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, vor allem Tourismus, Kultur, Eventmanagement und Gastronomiesind betroffen. Die Sozialpartner haben daher gemeinsam mit der Bundesregierung die Verlängerung der Kurzarbeit bis Ende März 2022 vereinbart. Beschäftigte in Kurzarbeit können mit Netto-Lohnfortzahlungen von bis zu 90 Prozent rechnen. AK Präsidentin Renate Anderl appelliert an die Betriebe, dieses Instrument zu nutzen.

„Wir haben mit der Kurzarbeit ein sehr erfolgreiches Instrument, um Menschen vor der Arbeitslosigkeit zu schützen und um Unternehmen zu ermöglichen, ihre MitarbeiterInnen zu halten. Mein Appell an die Betriebe: Nutzen sie das, kündigen Sie keine Beschäftigten, Sie werden sie nach der Krise dringend brauchen.“ Besonders erfreut ist Anderl darüber, dass die Sozialpartner im neuen Modell einen Bonus von 500 Euro für jene erreichen konnten, die seit März 2020 insgesamt zehn Monate oder länger in Kurzarbeit waren und im November noch in Kurzarbeit sind.

Langzeitarbeitslosigkeit sei immer noch ein großes Problem, so Anderl. „Die Bundesregierung muss alles tun, um Armut zu vermeiden. Langzeitarbeitsuchende Menschen sind besonders von Armut bedroht. Arbeitsminister Kocher muss daher die Notstandshilfe wieder auf die Höhe des Arbeitslosengeldes aufstocken, am besten rückwirkend von November 2021 bis Ende März 2022.“ Unternehmen würden von der Bundesregierung bis Ende März finanziell unterstützt, es sei daher nur gerecht, auch Langzeitarbeitsuchende in diesem vierten Lockdown besser zu unterstützen.

Die Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent sei ein weiteres Mittel, Armut zu vermeiden, so Anderl. „Außerdem muss der für 2023 geplante Personalabbau beim AMS unverzüglich gestoppt werden. Die MitarbeiterInnen des AMS leisten seit Beginn der Pandemie hervorragende Arbeit, stoßen aber an ihre Grenzen. Mit mehr Personal kann das AMS Menschen auf Arbeitssuche gezielter unterstützen. Auch AMS-Chef Johannes Kopf hat darauf hingewiesen, dass mehr AMS-Personal zu niedrigeren Arbeitslosenzahlen führt.“