Umbau der Wirtschaft gelingt nur mit gerechter Finanzierung

„Zukunftsorientierte Industriepolitik in der EU und Österreich muss die Beschäftigten im Fokus haben“ – das war die zentrale Botschaft von AK Präsidentin Renate Anderl bei einer Diskussion in Brüssel mit Vertreter:innen verschiedener Institutionen, darunter neben Expert:innen aus den Büros von AK und ÖGB in Brüssel auch Vertreter:innen der WKO, des Europäischen Gewerkschaftsinstituts ETUI, des DGB und der IG Metall, des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses, der Generaldirektion Beschäftigung und des ÖFSE – Öst. Forschungsinstitut für internationale Entwicklung. 

Konsens herrschte darüber, dass die Europäischen Industriepolitik vor einer Zeitenwende stehe, neben vielen Herausforderungen gehe es auch darum, die EU in der globalen Wirtschaft gut zu positionieren. AK Präsidentin Anderl stellte die Beschäftigten und die gerechte Finanzierung des Wandels ins Zentrum ihrer Ausführungen. „Digitalisierung und der Klimawandel stellen alle europäischen Staaten vor große Herausforderungen“, führte Anderl aus. „Die gute Nachricht ist: Der ökologische und digitale Umbau ist gestaltbar. Wichtig dabei ist, dass der Umbau Vorteile und Verbesserungen für alle bringt, die Arbeitnehmer:innen und die Betriebe.“ Die digitale und ökologische Transformation werde auf Sicht die große Mehrheit der Arbeitnehmer:innen betreffen, allen voran jene, die in der Industrie arbeiten. Daher seien Aus- und Weiterbildung wesentliche Hebel, um den Umbau im Sinne aller Beteiligten gut zu schaffen. Anderl: „Gut ausgebildete Fachkräfte sind der Schlüssel für Innovation und damit auch entscheidend für den Erfolg der Unternehmen.“  

Umbau gelingt nur mit Beiträgen der Superreichen

„Die Bekämpfung der Klimakrise und der Umbau der Wirtschaft, sowohl in Österreich als auch in der EU, sind die zentralen Themen der Gegenwart und der näheren Zukunft. Sie müssen absolute Priorität haben, sowohl bei der nächsten Bundesregierung in Österreich als auch bei der nächsten EU-Kommission“, appelliert Anderl. „Der Umbau wird Geld kosten, das steht außer Frage. Es ist daher höchste Zeit, dass alle einen gerechten Beitrag leisten – allen voran die Superreichen, die weit mehr Anteil an der Klimakrise haben, aber auch jene Konzerne, die sich mit Steuertricks ihrer Verantwortung entziehen.“  

SERVICE: AK-Positionen zur Industriepolitik finden Sie hier:

https://www.akeuropa.eu/de/industriepolitik

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