Pharmariese AbbVie überzeugt mit starken Quartalszahlen und erhöhter Gewinnprognose – doch rechtliche Auseinandersetzungen und institutionelle Verkäufe trüben die Stimmung. Kann das Unternehmen seine Dividenden-Attraktivität und Wachstumsstory aufrechterhalten?

Solide Fundamentaldaten

AbbVie präsentierte im ersten Quartal 2025 einen Umsatzanstieg von 8,4% auf 13,34 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie legte um 6,5% auf 2,46 Dollar zu. Auf Basis dieser soliden Performance erhöhte der Konzern seine Jahresprognose für den bereinigten EPS leicht auf nun 12,09 bis 12,29 Dollar.

Besonders hervorzuheben ist die beeindruckende Dividendenhistorie des Unternehmens: Über die letzten zehn Jahre wuchsen die Ausschüttungen im Schnitt um 13,2% pro Jahr. Mit einem KGV von 15,3 liegt AbbVie zudem deutlich unter dem Schnitt des S&P 500 (21,4), was die Aktie aus Bewertungssicht interessant macht.

Rechtliche Herausforderungen

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Doch nicht alles läuft rund für den Pharmakonzern:

  • Ein Berufungsgericht in Illinois bestätigte die Abweisung einer Klage von Allergan-Aktionären gegen die Übernahme durch AbbVie. Interessanterweise stieg der Allergan-Aktienwert durch die Transaktion.
  • Parallel läuft eine Sammelklage von Cerevel Therapeutics-Aktionären, die AbbVie vorwerfen, vor der Übernahme wichtige Informationen zurückgehalten zu haben. Die Frist für die Anmeldung als Hauptkläger endet am 3. Juni.

Institutionelle Skepsis

Die rechtlichen Unsicherheiten scheinen einige große Investoren zu verunsichern: Die britische USS Investment Management reduzierte ihr AbbVie-Engagement im vierten Quartal um 2,8%. Insgesamt halten institutionelle Anleger jedoch weiterhin über 70% der Anteile.

Die Aktie notiert derzeit rund 20% unter ihrem 52-Wochen-Hoch – eine Chance für langfristig orientierte Dividendeninvestoren oder ein Warnsignal? Die starken Fundamentaldaten sprechen für Ersteres, doch die rechtlichen Grabenkämpfe dürften die Volatilität vorerst hochhalten.

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