AbbVie Aktie: Humira-Absturz, aber die Party geht weiter?
AbbVie übertrifft Erwartungen trotz massiver Umsatzeinbußen bei Humira. Neue Medikamente treiben das Wachstum und lassen die Aktie steigen.
Der Pharma-Gigant AbbVie hat im ersten Quartal geliefert und die Erwartungen übertroffen, doch gleichzeitig schockiert der massive Einbruch beim einstigen Blockbuster Humira. Wie passt das zusammen und warum klettert die Aktie trotzdem auf aktuell 166,80 Euro? Ein genauerer Blick auf die Zahlen offenbart einen bemerkenswerten Spagat.
Zahlen schlagen Erwartungen
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei AbbVie?
Trotz des Gegenwinds legte AbbVie beeindruckende Quartalszahlen vor. Der Nettoumsatz kletterte im ersten Quartal um 8,4 Prozent auf 13,3 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen von 12,9 Milliarden Dollar deutlich. Auch das bereinigte Ergebnis je Aktie lag mit 2,46 Dollar über der eigenen Prognose des Managements. Das dürfte Anleger zunächst freuen.
Der Humira-Schock sitzt tief
Gleichzeitig offenbarte der Bericht aber auch die erwartete Schwäche: Der Umsatz mit dem Rheuma-Mittel Humira brach in den USA um fast die Hälfte ein, weltweit waren es sogar 51 Prozent. Verantwortlich hierfür ist die zunehmende Konkurrenz durch günstigere Nachahmerprodukte, sogenannte Biosimilars, die Marktanteile erobern. AbbVie musste die Jahresprognose für Humira bereits um 500 Millionen Dollar nach unten korrigieren.
Neue Stars übernehmen das Ruder
Doch warum steigt die Aktie dann mit einem Plus von über fünf Prozent? Die Antwort liegt in den Nachfolgeprodukten: Die Immunologie-Medikamente Skyrizi und Rinvoq entwickeln sich prächtig. Ihre kombinierten Erlöse schossen im Quartal um über 65 Prozent auf starke 5,1 Milliarden Dollar nach oben. Kein Wunder also, dass AbbVie die Umsatzprognosen für beide Arzneien kräftig anhob – um 600 Millionen auf 16,5 Milliarden Dollar für Skyrizi und um 300 Millionen auf 8,2 Milliarden Dollar für Rinvoq. Diese neuen Zugpferde kompensieren den Humira-Rückgang offenbar besser als gedacht.
Optimistischer Ausblick mit Vorbehalt
Getragen von den starken neuen Produkten hebt das Management die Latte für das Gesamtjahr höher. Der Umsatz soll nun bei 59,7 Milliarden Dollar liegen, 700 Millionen mehr als zuvor gedacht. Auch die Gewinnprognose wurde auf eine Spanne von 12,09 bis 12,29 Dollar je Aktie nach oben angepasst. Doch ganz wolkenlos ist der Himmel nicht. Das Management warnt ausdrücklich vor möglichen Belastungen durch neue Pharma-Zölle – diese Risiken seien in der aktuellen Prognose noch nicht berücksichtigt. Auch Unsicherheiten in der US-Gesundheitspolitik, wie mögliche Preisverhandlungen, bereiten Sorgenfalten. Es werden zwar Maßnahmen wie Lagerverwaltung und alternative Quellen geprüft, doch die Unsicherheit bleibt.
Aktie trotzt den Sorgen
Die Anleger scheinen sich vorerst aber auf die positiven Aspekte zu konzentrieren. Der deutliche Kursanstieg auf 166,80 Euro zeigt: Offenbar überwiegt die Freude über die starken Nachfolger und die angehobene Prognose die Sorgen um Humira und die politischen Risiken. Das Spannungsfeld zwischen auslaufenden Patenten und neuen Wachstumshoffnungen bleibt bestehen.
AbbVie-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue AbbVie-Analyse vom 26. April liefert die Antwort:
Die neusten AbbVie-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für AbbVie-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 26. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
AbbVie: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...