Ein scheinbares Paradox: Während Führungskräfte des Biopharma-Konzerns eigene Aktien abstoßen, legt die AbbVie-Aktie heute deutlich zu. Dahinter steckt eine überraschende Quartalsbilanz und ein mutiger Ausblick – doch wie nachhaltig ist der Optimismus?

Machtpoker im Vorstand

AbbVie hat seinen Aufsichtsrat auf 15 Mitglieder erweitert und mit Thomas J. Falk einen neuen unabhängigen Direktor berufen. Gleichzeitig zeigen Insider-Transaktionen ein gemischtes Bild:

  • EVP Jeffrey Ryan Stewart und SVP Kevin K. Buckbee verkauften signifikante Aktienpakete
  • Jared Moskowitz, US-Kongressabgeordneter, stockte dagegen seine Position auf

Solche Bewegungen werfen Fragen auf: Wissen die Verkäufer etwas, was der Markt noch nicht eingepreist hat? Oder sind es bloße Portfolioanpassungen?

Zahlen sprechen eine klare Sprache

Die jüngsten Quartalszahlen geben Anlass zum Optimismus:

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  • Umsatzwachstum von 8,4% auf 13,343 Mrd. US-Dollar
  • Bereinigter Gewinn pro Aktie stieg um 6,5% auf 2,46 US-Dollar
  • Aufgrund der starken Performance wurde die Jahresprognose angehoben

Besonders die Neurowissenschaften-Sparte glänzte mit einem Plus von 16,1%. Blockbuster wie Vraylar (765 Mio. USD) und Botox Therapeutic (866 Mio. USD) treiben das Wachstum an.

Schatten über dem Erfolg?

Doch nicht alles läuft rund: Eine Sammelklage im Zusammenhang mit der Cerevel-Übernahme wirft Fragen auf. Anleger werfen AbbVie vor, wesentliche Fakten vor der Fusion verschwiegen zu haben – was den Cerevel-Kurs vor der Ankündigung künstlich gedrückt haben soll.

Trotz dieser Wolke am Horizont zeigt die Aktie heute eine bemerkenswerte Resilienz. Ob der Aufschwung anhält, hängt nun davon ab, ob AbbVie seine ambitionierte Prognose einhalten kann – und wie sich die juristischen Auseinandersetzungen entwickeln.

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