BÖRSE EXPRESS: Kürzlich wurde der Vertrieb/Verkauf von Inline- und ähnlichen Optionsscheinen durch die europäische Aufsicht deutlich erschwert, für Privatanleger faktisch unmöglich gemacht. Ihre neuen Seitwärts Stable-Optionsscheine decken nun eigentlich genau diese Lücke wieder ab. Was genau ist der Unterschied zum z.B. Inliner, dass diese Produkte nun erlaubt sind?

STEFANO ANGIONI: Im Unterschied zu den bisherigen Produkten besitzen die neuen Seitwärts Optionsscheine neben dem oberen und unteren KO-Level ebenso je eine obere sowie untere Maximalbetragsschwelle, die den Kurskorridor umfasst, den ein Investor vom Basiswertkurs erwartet. Sofern der Kurs des Basiswerts bis zum Laufzeitende diesen vorab definierten Kurskorridor (obere und untere Maximalbetragsschwelle) niemals berührt oder verlässt, erhält der Anleger je Produkt einen fixen Rückzahlungsbetrag i.H.v. 10 Euro per Laufzeitende. Aber auch wenn der Basiswert am Bewertungstag außerhalb des Kurskorridors notiert, erhalten Anleger noch einen Rückzahlungsbetrag, sofern die außerhalb des Korridors angeordneten KO-Schwellen an diesem Bewertungstag nicht berührt oder durchschritten werden.

Während der Laufzeit des Produktes spielen die KO Schwellen eine andere wichtige Rolle: Bei Verletzung der KO-Schwellen zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Laufzeit verfällt das Produkt wertlos und Anlegern entsteht ein Totalverlust.

 

BÖRSE EXPRESS: Und was heißt dieser feine Unterschied genau für mich als Anleger? Ich habe auf den ersten Blick genauso untere und obere Grenzen - und auch den gleichen Auszahlungsbetrag im Erfolgs- wie auch Misserfolgsfall.

STEFANO ANGIONI: Wir haben mit den Seitwärts Optionsscheinen einige Schutzmechanismen eingebaut, die den maximalen Erfolg des Investments verbessern sollen.

Zum einen kommt es erst zu einem vorzeitigen KO des Produktes, wenn die außerhalb des Kurskorridors (Kurskorridor wird definiert durch die zwei Maximalbetragsschwellen) befindlichen KO Schwellen berührt werden. Das heißt die Maximalbetragsschwellen haben erst am Laufzeitende eine Auswirkung auf die Investmentrendite. Jedoch auch wenn die Maximalbetragsschwellen am Laufzeitende berührt werden, hat der Investor eine Chance auf eine Auszahlung. Die jeweilige Höhe der Auszahlung wird bestimmt, wie weit der Schlusskurs des Basiswert außerhalb der Maximalbetragsschwellen notiert.

 

BÖRSE EXPRESS: Das Geschäft mit Inline-, StayHigh- und StayLow-Optionsscheinen muss bei Ihnen eine gewisse Größe gehabt haben, sonst hätten Sie wahrscheinlich nicht für Alternativen gesorgt. Wie erfolgreich waren diese Produkte an sich - und wie in Österreich im Speziellen?

STEFANO ANGIONI: Uns ist wichtig, dass wir nicht am Kundeninteresse vorbei entwickeln. Entsprechend haben wir den Anleger vorab gefragt. Warum handeln sie Seitwärtsprodukte und welche Produktmerkmale sind ihnen dabei besonders wichtig?

Die Vorzüge dieser Produktgattung für Seitwärtsmärkte, welche von den Privatanlegern besonders geschätzt werden, sind deren Transparenz und die Einfachheit des Produktes. Zudem aber auch, dass ein Anleger die Kursbewegung des Basiswertes nicht exakt treffen muss, um ein Investmenterfolg zu erzielen. Es reicht, dass ein Basiswert sich innerhalb eines Kurskorridors bewegen muss. Wie genau, ist dabei unerheblich.

Weiterhin schätzen die Anleger in diesen Produkten, dass sie perfekt geeignet sind in Erwartung fallender Volatilität, da der Produktpreis steigt je geringer die Volatilität des Basiswertes ist. Insofern bieten sie eine gute Absicherung auch von normalen Call/Put-Optionsscheinpositionen, deren Produktpreis fällt bei fallender Volatilität. Genau diesen letzten Einsatz der Seitwärtsprodukte zur Absicherung bekommen wir von den Anlegern häufig gespiegelt.