Dividenden-ETFs können in volatilen Zeiten ein ziemlich attraktiver Weg sein. Auch wenn gerade marktbreite Indizes in Wirtschaftskrisen womöglich vor einer Kürzung ihrer Ausschüttung stehen, so ist doch häufig ein gewisser Teil der Ausschüttungsbasis sicher. Zumindest, wenn man als Investor auf eine möglichst breite Diversifikation achtet. Oder auch auf Qualität in dem jeweiligen Index.

Allerdings ist definitiv nicht jeder Dividenden-ETF attraktiv. Vor allem nicht in volatilen Zeiten. Werfen wir in diesem Sinne heute einen Foolishen Blick auf zwei beliebte Dividenden-ETFs, die ich jetzt erst recht meide. Denn hinter diesen Passivfonds könnten sich womöglich echte Wertvernichter verstecken.

1. Der DivDAX

Ein erster beliebter Dividenden-ETF, den ich jetzt erst recht meide, ist eigentlich gar kein Passivfonds. Nein, sondern eigentlich ein Index beziehungsweise eine Auswahl dessen: nämlich der DivDAX. Ein Index, der, wie der Name bereits vermuten lässt, auf die dividendenstärksten Ausschütter im DAX setzt. Allerdings existieren hier zwei Gründe, weshalb ich kein Fan von dieser Auswahl bin.

Zunächst einmal ist die Diversifikation des DivDAX alles andere als einladend: Unser heimischer Leitindex selbst investiert schließlich bloß in 30 verschiedene Aktien. Der DivDAX reduziert diese Auswahl hingegen noch auf die 15 dividendenstärksten Aktien. Das führt dazu, dass die Diversifikation sehr, sehr gering ist. Sowie auch dazu, dass man sich als passiver Einkommensinvestor zu einem großen Teil auf wenige Aktien verlässt. Sprich, die Allokation ist hier ebenfalls problematisch.

Außerdem ist unser DAX für stark zyklische Werte bekannt. Die Namen, die hier entsprechend im Div-DAX gelistet sind, sind häufig Chemie-Aktien oder Auto-Aktien. Eine ganze Reihe von Wertpapiere, die in letzter Zeit die Dividenden teilweise massiv gekürzt haben. Das zeigt wiederum: Die Dividenden dieses Index sind alles andere als sicher und noch dazu nicht diversifiziert genug. Hier sollten Einkommensinvestoren entsprechend vorsichtig sein!

2. Global X Superdividend ETF

Ein zweiter beliebter ETF, bei dem Einkommensinvestoren weiterhin vorsichtig sein sollten, ist außerdem der GLobal X Superdividend ETF. Hinter diesem Namen steckt ein zumindest breiter diversifizierter Passivfonds, der in deutlich mehr dividendenstarke Ausschütter investiert. Dabei zahlt der Passivfonds sogar eine monatliche Dividende aus. Zuletzt waren es beispielsweise 0,08 US-Dollar je Aktie, die bei einem Fondskursniveau von 11,13 US-Dollar einer jährlichen Dividendenrendite in Höhe von 8,62 % entsprechen würde. Das sieht attraktiv aus? Ja, allerdings gibt’s hier mehrere Aber.

Zuallererst sollten sich Investoren bewusst machen, dass der Global X Superdividend ETF eine globale Wundertüte und eine Ansammlung bloß dividendenstarker Namen ist. Hinter diesem Mix stecken viele zyklische Werte, teilweise kleine und problembehaftete Aktien. Das wiederum könnte auch mittel- bis langfristig die Performance drücken. Und auch die Dividende.

Apropos Performance und Dividende: Ein Blick auf Chart und Dividendenhistorie offenbart, wie anfällig der ETF für eine Korrektur ist: Im Corona-Crash korrigierte der ETF von 16,32 Euro auf zwischenzeitlich bloß noch 7,62 Euro. Sprich, der Passivfonds hat sich deutlich mehr als halbiert. In einer ersten Reaktion ist außerdem die Dividende von zuvor 0,12 US-Dollar pro Monat auf 0,075 US-Dollar eingebrochen. Das zeigt: Sicherheit existiert hier kaum.

Die Dividendenrendite mag attraktiv wirken. Allerdings offenbart der Blick auf die Details, dass hier ein sehr risikoreicher und eher spekulativer Passivfonds lauert. Deshalb ist auch der Global X Superdividend ETF ein beliebter Dividenden-ETF, den ich jetzt erst recht meide.

Nicht jeder Dividenden-ETF ist attraktiv!

Ausschüttende Passivfonds können ein starkes Mittel sein. Allerdings gilt es die Diversifikation, die Allokation und irgendwo auch die Qualität zu achten. Die obigen zwei ETFs patzen in meinen Augen an der einen oder anderen Stelle. Deshalb sind das beliebte Dividenden-ETFs, die ich jetzt erst recht meide. Zumal die Auswirkungen des Coronavirus noch nicht final eingepreist sein müssen.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Wertpapiere. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.

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