Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat sich am Freitag in London vor mehr als 100 Analysten und institutionellen Anlegern präsentiert. Das Management unterstrich einmal mehr die Vorteile der CEE-Region - ein im Schnitt um zwei Prozentpunkte höheres Wirtschaftswachstum als in der Eurozone, geringe Staatsverschuldung, gute Steuersysteme - und betonte, keinen Markt verlassen zu wollen. Die Kosten sollen 2012 flach gehalten werden, auch wenn dies ein ambitioniertes Unterfangen ist. Ein Beispiel für dieses Commitment: Die Mitarbeiteranzahl im Headquarter in Wien wurde um 7% gesenkt - erstmals in Jahrzehnten. ING-Analyst Timothy Crowley verweist in einem kurzen Update (Buy bestätigt) auf folgende Punkte: Hinsichtlich des Wendepunkts für die non performing loans auf Gruppenebene dürfte Ungarn momentan der grösste Unsicherheitsfaktor sein. Für 2012 wird in Ungarn jedenfalls erneut ein Verlust erwartet. Für die Rückzahlung des staatlichen PS-Kapitals bestehe eine mittelfristige Strategie. Das Management sei mit dem relativ geringen Kupon von 8% durchaus zufrieden, das aktuelle Marktumfeld begünstigt auch nicht die Ausgabe neuer Aktien. Das Kreditwachstum in Russland wird heuer in einer Bandbreite von 10% bis 12% erwartet. Damit liegt die RBI unter den Vorhersagen anderer Banken. Der RBI-Vorstand geht vor allem für die zweite Jahreshälfte von einem langsameren Wachstum aus. Das Tempo bei der Reduktion der non performing loans in Russland in 2011 (-22%) wird sich heuer nicht wiederholen lassen. Eine mögliche Einigung für die Fremdwährungslast ungarischer Gemeinden und Städte wird den Bankensektor nicht derart belasten wie die Regelung für die privaten FX-Darlehen und voraussichtlich Laufzeiten-Verlängerungen beinhalten. Die Vorschriften des österreichischen Regulators für die Neukredit-Vergabe in CEE ("Austrian finish") werden bei RBI voraussichtlich nur Slowenien betreffen, aber dieser Markt stehe für weniger als 5% der Assets der Gruppe.