KBW kürzt das Kursziel für die Raiffeisen Bank International von 31 auf 29 Euro und bestätigt das Underperform-Rating. Analyst Ronny Rehn berichtet nach einem kürzlichen Wien-Besuch von einem "erhöhten Druck" auf die Banken und verweist diesbezüglich auf Core Tier 1 Quoten von 8% bis 9% plus SIFI (Kapitalaufschlag für systemrelevante Banken, der auf nationaler Ebene festgelegt wird) sowie auf steigende Erwartungen, dass das Partizipationskapital 2011/12 zurückgezahlt wird. "Wir beobachten zudem, dass der Internationale Währungsfonds Kritik an Österreich wegen des langsamen Fortschritts bei den Rekapitalisierungen übt, auch die Notenbank fordert höhere Kapitalquoten ein," so der Analyst. Rehn hält nicht nur die RBI für unterkapitalisiert mit einem geschätzten Kapitalbedarf von 4,5 Mrd. Euro im Jahr 2012, sondern auch die gesamte Raiffeisen-Gruppe, deren "Lücke" er im Vergleich zu Bank Austria, Erste Group und internationale Genossenschaftsgruppen mit 7,4 Mrd. Euro beziffert. Eine Kapitalerhöhung um 4,5 Mrd. Euro ohne RZB-Teilnahme würde den Anteil der RZB an der RBI auf unter 50% verwässern - "ein Schlüsselrisiko",Rehn. Denn RBI könnte auf der Refinanzierungsseite dann die Vorteile verlieren, die die Bank derzeit durch das gemeinsame Garantieschema (Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Österreich) geniesst. Höhere Refinanzierungskosten könnten empfindlich auf dem Ertrag lasten.