ERSTE GROUP BANK AG

42,02 EUR -1,44 (-3,31%)

Analyse im Detail

Bewertung von Keefe, Bruyette & Woods: Halten04. Mai 2012

Die Aktie der Erste Group spricht Emerging Markets Investoren derzeit eher nicht an. „Kurzfristig braucht es einen Value-Ansatz, um sich für den Titel zu begeistern - eine Herangehensweise, an die viele EM-Investoren nicht gewöhnt sind, da sie primär auf die Wachstumsaussichten fokussieren“, schreibt Ronny Rehn, Analyst bei Keefe, Bruyette & Woods (KBW) in seinem Update zur Erste Group. Und beim Wachstum schneide die Erste derzeit nicht gut ab. Der Titel weist zwar eine Upside von 15% zum KBW-Kursziel von 20 Euro (zuvor: 21 Euro) auf - und damit die dritthöchste im Emerging Markets Universum (nach Sberbank und Komercni). Auf Basis der meisten Kennzahlen 2012 (KGV, RoNAV) wirke die Aktie aber nicht günstig. „Wir denken, das könnte Emerging Markets Anleger von einem Investment abhalten“, so Rehn. „Das Aufwärtspotenzial zu unserem Kursziel kommt ausschliesslich aus der (lang erwarteten, aber noch nicht eingetretenen) Normalisierung der Gewinne, vor allem aufgrund geringerer Risikokosten“. Laut dem Analysten sind etliche Anleger auch wegen der aktuell schwachen Kernaktionäre der Erste Group besorgt (Erste Stiftung und spanische Caixa). Diese Bedenken seien aber nur teilweise berechtigt, meint Rehn. So sieht er lediglich ein geringes Risiko, dass Caixa (hält rund 9,8%) oder die Stiftung abverkaufen müssen. Was Caixa anbelangt, so sei der Anteil vergleichsweise gering, ausserdem mache es unter Kapitalgesichtspunkten nur bei Kursen von 20 Euro oder höher Sinn. Die Stiftung (knapp 25%) wiederum habe die Gefahr eines Zwangsverkaufs zuletzt reduziert, indem Bankkredite mit Anleihen refinanziert worden sind. In einem Kapitalerhöhungs-Szenario würde sich dennoch ein Aktienüberhangs-Risiko ergeben, so Rehn. Die Stiftung werde wohl kaum mitziehen können und Caixa aufgrund der Minderheitsregeln laut Basel III wohl kaum über den jetzigen Anteil hinaus aufstocken. „Da wir unverändert der Ansicht sind, dasss die Erste irgendwann das Kapital erhöhen wird, bleibt dieses Risiko damit greifbar“. Rehn beziffert das Kapitaldefizit der Erste Group mit 1,1 Mrd. Euro - diese Summe wäre notwendig, damit die Bank per Ende 2012 auf eine harte Kernkapitalquote (nach Basel III) von 10% kommt (diese Marke setzt KBW in den Berechnungen als Optimum an). Exklusive PS-Kapital wären es 2,75 Mrd. Euro.

Stimmungsbild von 19 Analysten

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14.06.2024 | 17:35