Wien (OTS) - Die Landesinnung Wien der Schuhmacher rief zum vermutlich verrücktesten Wettbewerb des Jahres auf: Gestern, 24. April wurde der „Award for the Crazy Shoe 2019 Vienna“ vergeben. Der erste Preis bei diesem europaweiten Wettbewerb ging an Paloma Wich aus Deutschland. Sie konnte mit ihrem Schuhdesign, dem sie den Namen „Harley Davidson“ gab, überzeugen. Über Platz zwei durfte sich Livia Kobayashi aus Tirol freuen, die für ihre „Butterfly Boots“ ausgezeichnet wurde. Den dritten Preis holte sich Eva Tremmel aus Deutschland für „Peacock“. Auch Wettbewerbsbeiträge aus Niederösterreich, die von Insassen der Justizanstalt Krems Stein eingereicht wurden, bezauberten das Publikum, waren jedoch nicht unter den drei Gewinnern.

Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer hat die verrücktesten Schuh‘ im ganzen Land? Diese schwierige Frage mussten gestern am Abend Entertainer Gerald Votava, Tanzschul-Ikone Yvonne Rueff, Kabarettist Ulrich Michael Heissig alias Chansonniere Irmgard Knef, Collonil Austria-Geschäftsführer Karl Domoracky und Innungsmeister Mirko Snajdr beantworten. Sie alle waren Mitglieder einer Jury, die den „Award for the Crazy Shoe 2019 Vienna“ vergab.

„Schuhmacher haben eine sehr kreative Ader. Den Ideenreichtum und das Können unseres Berufsstandes zeigen wir mit dem europaweiten Wettbewerb für kreatives Schuhdesign nun schon zum zwölften Mal“, freute sich Mirko Snajdr, Innungsmeister der Landesinnung Wien der Schuhmacher, über die vielen Einreichungen.

High Heels oder lieber „barrierefrei“?

Sowohl Tanzschul-Chefin Yvonne Rueff als auch Kabarettist Ulrich Michael Heissig erklärten, wie praktisch flache Schuhe seien. Heissig alias Chansonniere „Irmgard Knef“ sagte namens seiner Kunstfigur:
„Ich bin ja schon über 90, da muss alles barrierefrei sein. High Heels gehen in meinem Alter natürlich nicht mehr.“ Und auch Gerald Votava schätzt gute Schuhe, solange sie bequem sind: „Ich mag, wenn sich Schuhe wie Socken anfühlen.“

Zu den weiteren prominenten Gästen zählte auch Wirtschaftskammer Wien-Vizepräsident Alexander Safferthal: „Schuhmacher ist ein wunderbarer Beruf“, kommentierte er und wünschte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Wettbewerbs Spaß und Erfolg.

Drei prämierte „Schuh-Werke“

1. Platz: „Harley Davidson“

Paloma Wich von der Schuhfachschule Pirmasens weist darauf hin, dass sie „nur“ 160 cm groß ist, was bedeute, dass „die Beine und Arme zu kurz sind, um an die Pedale und ans Lenkrad einer Harley Davidson zu gelangen“. Um trotzdem der Biker-Leidenschaft frönen zu können, entwarf sie Schuhe, denen sie den Namen „Harley Davidson“ gab: Auf einer orangen Stiefelette montierte sie schwarze Fransen aus Ziegenleder, der Räder-Absatz aus Metall wurde von einem Schmied nach einem Modell der Designerin angefertigt.

2. Platz: „Butterfly Boots“

Livia Kobayashi stammt aus Schwaz in Tirol und hat dort die Lehre zur Orthopädieschuhmacherin absolviert. Mittlerweile lebt sie in Australien, wo sie als Theaterausstatterin erfolgreich ist. Ihr Wettbewerbsbeitrag, ein Overknee-Stiefel, experimentiert mit dem Motiv des Schmetterlings.

3. Platz: Peacock

Eva Tremmel von der Schuhfachschule Pirmasens in Deutschland fertigte aufwändige Pfauenschuhe auf einem schmalen, spitzen Leisten. Das Obermaterial besteht aus seidigem Synthetikmaterial, das Gefieder aus echten Pfauenfedern.