Die Wiener Börse hat sich am Mittwochnachmittag nach der Veröffentlichung wichtiger US-Daten weiterhin mit negativen Vorzeichen gezeigt. Der Leitindex ATX hatte am Vormittag ins Minus gedreht und verlor bis 14.45 Uhr um 0,09 Prozent auf 3.737,85 Einheiten. Der ATX Prime gab um geringfügige 0,01 Prozent auf 1.886,61 Punkte nach.

Nach der Vorlage von US-Verbraucherpreisdaten sah es kurz so aus, als würde der ATX den Sprung ins Plus schaffen - der Anstieg brach aber rasch wieder ab, und das Aktienbarometer rutschte wieder nach unten. Bereits am Vormittag wurde die Börsenstimmung von den Ängsten vor Inflation und einem damit drohenden Ende der lockeren Geldpolitik der Notenbanken gebremst. Am Mittwoch vorgelegte Inflationsdaten aus Deutschland haben diese Ängste untermauert.

Teure Energie hatte die deutsche Inflationsrate im September auf 4,1 Prozent und damit erstmals seit fast 28 Jahren über die Vier-Prozent-Marke getrieben. Auch in den USA hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise im September wieder verstärkt. Die Jahresinflationsrate legte von 5,3 Prozent im Vormonat auf 5,4 Prozent zu. Volkswirte hatten im Schnitt eine unveränderte Rate erwartet. Mit großer Spannung wird nun die nach Börsenschluss angesetzte Veröffentlichung der jüngsten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank erwartet.

In Wien mussten Ölwerte Abschläge hinnehmen. OMV rutschten mit einem Minus von 1,72 Prozent ans unterste Ende des Kurszettels und auch die Aktien von Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann büßten 1,22 Prozent ein. Ebenfalls abwärts ging es für einige Bankenschwergewichte. BAWAG lasteten mit einem Kursverlust von 1,64 Prozent auf dem ATX. Bei Erste Group ging es um 0,58 Prozent nach unten.

Fleißig gekauft wurden weiterhin die Papiere von Gummiverarbeiter Semperit. Sie kletterten um 5,32 Prozent nach oben und lagen damit an der Spitze der Verlaufsgewinner im prime market. Gleich dahinter positionierten sich Lenzing, die sich um 2,75 Prozent verteuerten.

Aktien des Flughafen Wien stiegen nach der Meldung von Passagierzahlen um 1,18 Prozent. Die Passagierzahl der Airport-Gruppe war im September mit 2,0 Mio. Reisenden zwar doppelt so hoch wie im Vorjahresmonat, lag aber immer noch 47 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Auch die Aktien von Airline-Caterer DO&CO legten um 1,55 Prozent zu.

Mit Zugewinnen in Höhe von 1,08 Prozent auf 167,80 Euro reagierten die Papiere von Mayr-Melnhof auf einen Analystenkommentar. Die Wertpapierexperten von Raiffeisen Research haben ihr Kursziel für die Aktie der heimischen Mayr-Melnhof von 210 Euro auf 194 Euro gesenkt. Die "Buy"-Empfehlung wurde beibehalten.

kat/sto

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