Die Wiener Börse hat am Freitag zu Mittag weiterhin mit Abschlägen tendiert. Gegen 12.15 Uhr lag der heimische Leitindex ATX mit Abgaben von 0,63 Prozent bei 3.662,32 Punkten. Der marktbreite ATX Prime gab ebenso um 0,67 Prozent auf 1.851,56 Einheiten nach.

Nach dem bisher starken Wochenverlauf legt der heimische Aktienmarkt vor dem Wochenende offenbar vorerst eine Ruhepause ein. Auch an den Leitbörsen in Europa ging es am bisherigen Handelstag etwas nach unten. In den vergangenen beiden Tagen hatte der ATX infolge der geldpolitischen Signale der US-Notenbank am Mittwoch deutlich zulegen können.

Stimmungsdaten aus der deutschen Wirtschaft sorgten am Freitagvormittag sorgten nicht wirklich für Bewegung an den Märkten. Im September sank der ifo-Geschäftsklimaindex, der wohl wichtigste Indikator für die Wirtschaftsstimmung in Deutschland, um 0,8 Punkte auf 98,8 Zähler. Experten hatten im Vorfeld mit einem etwas geringeren Rückfall gerechnet.

Das war der bereits dritte Rückgang in Folge. Ökonomen sprechen in diesem Fall üblicherweise von einer konjunkturellen Trendwende. Während sich im Dienstleistungssektor eine gewisse Entspannung abzeichnete, wurde die allgemeine Stimmung vor allem von der Lage in der Industrie belastet. Die Probleme in der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten bremsten die deutsche Konjunktur, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Unterdessen bleibt auch die Situation des krisengebeutelten und hoch verschuldeten chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande Thema an den Börsen. Marktexperten rechnen derzeit nicht damit, dass eine mögliche Insolvenz des Unternehmens eine Finanzkrise auslösen könnte. Auch die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde hält die möglichen Auswirkungen für Europa für begrenzt.

Aufseiten der Einzelwerte in Wien konnten die Titel der Bawag ihre Abschläge bis zuletzt auf minus 0,8 Prozent bei 53,65 Euro eindämmen. Über Nacht verkaufte der größte Bawag-Anteilseigner, GoldenTree Capital Management, 8,25 Millionen Aktien der heimischen Bank für 417 Millionen Euro an institutionelle Investoren. Das gab eine damit beauftragte Bank bekannt. Die Papiere seien zu je 50,50 Euro platziert worden.

Klar im Minus tendierten zuletzt die Titel von Verbund, die Abschläge beliefen sich dabei auf rund 3 Prozent. Auch die Aktien von AT&S gaben um 2,3 Prozent nach.

Am oberen Ende im ATX Prime gaben die Papiere von UBM einen Teil der deutlichen Zugewinne vom Vormittag ab. Zuletzt lagen die Titel noch mit 0,9 Prozent im Plus. An der Indexspitze lagen zuletzt die Aktien von Agrana mit plus 1,4 Prozent und die Anteilsscheine des Ölfeldausrüsters SBO mit plus 1,4 Prozent.

pma/ger

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