Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, zu Mittag weiterhin mit schwächerer Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 3.109,64 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 0,99 Prozent. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,90 Prozent tiefer bei 1.577,50 Punkten. Der ATX Total Return (TR), der Dividenden berücksichtigt, verlor marginal um 0,06 Prozent auf 6.833,26 Einheiten.

Marktteilnehmer berichteten von einem eher verhaltenen Geschäft und verwiesen auf die sehr dünne Meldungslage zu den Unternehmen. Das europäische Umfeld zeigte sich nach uneinheitlichen Übersee-Vorgaben etwas schwächer. Nach dem kürzlich beigelegten US-Schuldenstreit rückt nun wieder die Zinsentwicklung stärker in den Fokus, hieß es von einem Marktbeobachter.

Die Verbraucher in der Eurozone rechnen einer EZB-Umfrage zufolge mittelfristig mit einem spürbaren Nachlassen des Preisauftriebs. Im Mittel gingen sie im April davon aus, dass die Teuerung binnen 3 Jahren bei 2,5 Prozent liegen wird, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte. Damit würde die EZB allerdings auch in drei Jahren ihr Inflationsziel von 2 Prozent noch immer verfehlen.

Die deutsche Industrie hat im April überraschend erneut ein Auftragsminus wegstecken müssen, wurde in der Früh bekannt. Die Bestellungen sanken zum Vormonat um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Befragte Ökonomen hingegen hatten mit einem Anstieg um 3,0 Prozent gerechnet, nachdem es im März mit 10,9 Prozent das größte Auftragsminus seit der Viruspandemie im April 2020 gegeben hatte.

Die Aktien der OMV belasteten mit minus 11,2 Prozent auf 39,08 Euro den heimischen Leitindex. Allerdings werden die Titel des Ölkonzerns heute mit einem Dividendenabschlag in Höhe von 5,05 Euro je Aktie gehandelt. Schoeller-Bleckmann büßten 2,2 Prozent ein. Die Rohölpreise haben am Dienstagvormittag nachgegeben.

Schwächer zeigten sich auch AT&S, die in einem negativen europäischen Branchenumfeld 3,2 Prozent verloren. Der weltgrößte Halbleiterhersteller TSMC peilt infolge einer schwachen Nachfrage nach seinen Produkten nur noch eher das Minimum seiner für 2023 angekündigten Investitionen an, war bekannt geworden.

Die heimischen Bankwerte fanden noch keine klare Richtung. Während Erste Group 0,3 Prozent zulegen konnten, schwächten sich Raiffeisen um 0,5 Prozent ab. BAWAG notierten 0,7 Prozent tiefer.

ger/spa

 ISIN  AT0000999982

Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.