Die Wiener Börse hat am Donnerstag zu Mittag erneut deutliche Kursverluste verzeichnet. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.816,87 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 31,32 Punkten bzw. 1,10 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,06 Prozent, FTSE-100/London -1,04 Prozent und CAC-40/Paris -0,91 Prozent.

Nach dem Kursrutsch vom Vortag scheiterte ein Erholungsversuch des heimischen Leitindex am Feiertag innerhalb kürzester Zeit. Der ATX startete zwar etwas höher in den Handelstag, rutschte aber innerhalb weniger Minuten in den roten Bereich. Fielen die Kursverluste zunächst noch moderat aus, trübte sich die Stimmung am späten Vormittag dann noch einmal deutlich ein.

Auslöser war erneut der Handelsstreit zwischen den USA und China. Die zuletzt von den USA beschlossenen Zölle sind laut China eine Verletzung von Absprachen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Das chinesische Finanzministerium stellte in einer kurzen Mitteilung Gegenmaßnahmen in Aussicht, wenn auch ohne konkrete Maßnahmen zu nennen.

Bei den Einzelwerten knüpften die beiden oberösterreichischen Industriewerte FACC und voestalpine an ihre deutlichen Vortagesverluste an. Die FACC-Titel rutschten mit einem Minus von 4,70 Prozent auf 9,12 Euro neuerlich ans ATX-Ende, nachdem sie am Mittwoch mit einem Kursabschlag von 4,59 Prozent bereits die größten Verlierer im Leitindex gewesen waren.

Auch die Anteilsscheine der voestalpine blieben weiter unter Druck und verloren 3,07 Prozent auf 19,28 Euro. Am Vortag hatte der Aktienkurs des Linzer Stahl- und Technologiekonzerns bereits um über 3,4 Prozent nachgegeben und war erstmals seit über sieben Jahren unter 20 Euro gefallen.

Kursverluste von über vier Prozent mussten im Mittagshandel neben FACC auch noch die Anteilsscheine von Lenzing (minus 4,22 Prozent auf 86,20 Euro) und AT&S (minus 4,13 Prozent auf 13,24 Euro) hinnehmen.

Gegen den schwachen Trend stemmten sich die Aktien von Do&Co, die mit einem Plus von 1,79 Prozent auf 79,40 Euro zu Mittag an der ATX-Spitze notierten. Nach der Zahlenvorlage vom Vortag meldete sich nun die Berenberg Bank zu Wort und bestätigte ihre Kaufempfehlung ("Buy") sowie ihr Kursziel von 110 Euro für die Titel. Die Quartalszahlen wurden von den Analysten als "sehr stark" bewertet. Auch die mögliche Übernahme der Catering-Tochter der Lufthansa, LSG Sky Chefs, sieht man bei Berenberg positiv.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.851,02 Punkten, das Tagestief lag gegen Mittag bei 2.809,25 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,12 Prozent tiefer bei 1.428,32 Punkten. Im prime market zeigten sich sechs Titel mit höheren Kursen, 28 mit tieferen und einer unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market (Vortag: 1.185.190) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund (28,32) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher voestalpine mit 290.321 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 5,66 Mio. Euro entspricht.

dkm

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