Die Wiener Börse hat am Montag gegen Mittag ihre anfangs deutlichen Kursverluste nahezu aufgeholt. Um 12.00 Uhr stand der ATX mit einem hauchdünnen Minus von 0,10 Prozent bei 3.430,88 Punkten. Gestartet war der heimische Leitindex noch mit Abschlägen von über einem Prozent. Auch der breiter gefasste ATX Prime lag mit 0,11 Prozent knapp im Minus bei 1.747,68 Einheiten.

Zunächst hatte sich die schwache Markstimmung der vergangenen Handelstage auch am Montag fortgesetzt. Der ATX war in den vergangenen vier Handelstagen jeweils mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Am Freitag gab das heimische Börsenbarometer gar um mehr als 2 Prozent nach.

Dabei sind es nicht etwa schwache Konjunkturdaten welche die Stimmung trüben. Vielmehr zeigen sich Anleger laut Marktbeobachtern enttäuscht darüber, dass die US-Notenbank möglicherweise schon früher als erwartet die Zinsen wieder erhöhen könnte. Außerdem sehen viele Marktteilnehmer die neue Corona-Variante Delta zunehmend als potenzielle Gefahr für die konjunkturelle Entwicklung.

Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sieht derzeit ebenso eine deutliche Nervösität an den Börsen. "Wir sehen Gewinnmitnahmen in großem Stil", kommentierte er mit Blick auf das derzeitige Marktgeschehen.

Datenseitig herrscht zum Wochenauftakt weitgehend Flaute. Es stehen keine marktrelevanten Veröffentlichungen auf dem Kalender. Erst zur Wochenmitte könnten es laut den Experten der Helaba hierbei spannend werden, wenn unter anderem die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone und das ifo-Geschäftsklima in Deutschland anstehen.

Neuigkeiten gab es von zwei Konzernen aus der österreichischen Industrie. Wie am Montag bekannt wurde, wird der Anlagenbauer Andritz eine der Kartonmaschinen bei dem steirischen Kartonherstellers Mayr-Melnhof modernisieren. Rund um den Auftragswert wurden beiderseits keine Angaben gemacht. Ähnliche Aufträge bewegten sich zuletzt bei rund 25 Mio. Euro. Die Aktien von Mayr-Melnhof (minus 0,22 Prozent) konnten gegen Mittag ihre Verluste klar eindämmen. Andritz tendierten um 1,01 Prozent leichter.

Das Umfeld im ATX Prime hellte sich im Laufe des Vormittags allmählich auf. An der Indexspitze standen die Papiere des Baukonzerns Strabag mit plus 2,04 Prozent, nachdem sie am vergangenen Freitag noch klare Verluste verzeichnet hatten. Auch UBM verteuerten sich um 1,49 Prozent. Zumtobel gewannen 1,57 Prozent.

Auch die heimischen Bankenwerte konnten ihre Anfangsverluste eindämmen. Die Titel der Raiffeisen Bank International lagen zuletzt noch mit 0,76 Prozent im Minus, jene der Erste Group mit 0,06 Prozent. Die Aktien der Addiko Bank lagen mit minus 2,06 Prozent allerdings weiterhin deutlich in der Verlustzone. Die Titel der Post tendierten zuletzt am ATX-Prime-Ende um 2,19 Prozent leichter.

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