Der Wiener Aktienmarkt hat am Montag im Eröffnungshandel klar höher notiert. Dabei blieben sowohl wichtige Konjunktur- und Unternehmensnachrichten Mangelware. Positive Vorgaben kamen aus Übersee, wo die Wall Street am Freitag höher geschlossen hatte. Auch die Märkte in Asien zeigten sich freundlich.

Gegen 9.45 Uhr notierte der heimische Leitindex ATX um satte 1,14 Prozent höher bei 3.553,98 Punkten. Der ATX Prime legte um 1,12 Prozent auf 1.808,39 Zähler zu.

"Nach der EZB-Entscheidung ist vor der FOMC-Sitzung." Insofern würden sich die Marktteilnehmer in der neuen Woche wieder mit geldpolitischen Themen auseinandersetzen müssen, kommentierten die Experten der Helaba am Montag in der Früh. Für die Vertreter der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) würde es angesichts hoher Stimmungswerte in Industrie- und Servicesektoren sowie einer Teuerungsrate von 5,0 Prozent eine Gratwanderung werden.

Auch für den Deutsche-Bank-Analysten Jim Reid und seinem Team dürfte die Sitzung des Geldmarktausschusses der Federal Reserve in dieser Woche das makroökonomische Highlight bilden. Allerdings sehen die Experten auch geopolitische Einflussfaktoren im Fokus. So verwies Reid unter anderem auf das Treffen zwischen dem US-Präsidenten Wladimir Putin und dem US-Staatsoberhaupt Joe Biden. Überdies stünden Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten in dieser Woche überwiegend im Fokus.

Für den IG-Marktbeobachter Christian Henke steht der US-Zinsentscheid der Fed ebenfalls "ganz oben auf der Agenda". Die zentrale Frage der Marktteilnehmer werde sein, ob die Währungshüter in dem jüngsten Preisanstieg wirklich nur einen vorübergehenden Effekt sehen, oder ob Jerome Powell seine Meinung eventuell ändern werde. Bisher habe die Fed angesichts Inflationssorgen Beruhigungsversuche unternommen, allerdings mit "recht bescheidenen Erfolg". Trotz aller Beschwichtigungen befürchteten die Börsianer auf absehbare Zeit ein Eingreifen der US-Notenbank und somit ein Ende der ultralockeren Geldpolitik.

Mit Blick auf die Branchen zeigten sich zunächst Aktien aus dem Bausektor gefragt. Wienerberger verteuerten sich um 3,08 Prozent und Strabag um 2,75 Prozent. Palfinger legten um geringere 0,82 Prozent zu.

Die Wertpapiere der AT&S konnten an ihren Gewinnen vom Freitag anknüpfen. Sie steigerten sich um 2,72 Prozent. Für die Aktien des Energiekonzerns Verbund ging es ebenfalls hinauf und zwar um 2,10 Prozent. Die Titel des Branchenkollegen EVN steigerten sich um 0,49 Prozent.

Im dünnen Verliererfeld gaben Marinomed um 0,81 Prozent nach. Zumtobel verbilligten sich um 1,02 Prozent.

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