Die Wiener Börse startet mit kräftig Schwung in die Woche und setzt ihre Gewinne vom Freitag fort. Der ATX wurde am Montag gegen 9.45 Uhr mit 2.892,59 Punkten nach 2.851,07 Einheiten am Freitag errechnet, das ist ein Plus von 41,52 Punkten bzw. 1,46 Prozent.

Auch das europäische Umfeld zeigte sich klar im grünen Bereich. Positive Impulse kamen aus Fernost, wo die wichtigsten Börsen in Japan, China und Hongkong deutlich zulegten. Die japanischen Exporte sanken im Juli wegen der schwächeren Weltkonjunktur den achten Monat in Folge, aber nicht so stark wie von Ökonomen erwartet.

Heimische Konjunkturdaten dürften kaum bewegt haben. Die Inflation in Österreich dämpfte sich im Juli weiter ein und lag bei 1,4 Prozent, nach 1,6 Prozent im Juni. Hauptverantwortlich für den Rückgang waren Flugtickets, die sich im Jahresvergleich um fast 10 Prozent verbilligten, teilte die Statistik Austria mit. Preistreiber blieben Mieten. Die Expertin der Erste Group Margarita Grushanina rechnet für das Gesamtjahr 2019 mit einer Teuerungrate von 1,7 Prozent. Für 2020 sieht sie einen leichten Anstieg auf 1,8 Prozent.

Die im Verlauf der Woche anstehenden vorläufigen Einkaufsmanagerindizes in Deutschland, Frankreich und der Eurzone werden, laut dem Helaba-Experten Ralf Umlauf, um die Vormonatsniveaus schwanken. Dass sich die Stimmung derzeit und unter dem Eindruck schwacher Aktienmärkte aufhelle, sei wenig wahrscheinlich, konstatiert Umlauf.

Unternehmensseitig warten in dieser Woche EVN (plus 2,05 Prozent), Mayr-Melnhof (plus 1,12 Prozent), Flughafen Wien (plus 0,13 Prozent), CA Immo (plus 0,63 Prozent) oder Kapsch TrafficCom (plus 1,52 Prozent) mit Zahlen auf. Damit neigt sich die hochsommerliche Berichtssaison ihrem Ende zu.

Zum Wochenstart konnten die zuletzt unter Druck geratenen Aktien von voestalpine Gewinne verbuchen. Die Stahl-Titel zogen um satte 4,05 Prozent höher.

Vorne mit dabei sind heimische Aktien aus der Öl-Sparte. Die Werte des Öl- und Gaskonzerns OMV legten um 1,72 Prozent zu sowie die des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann um 4,58 Prozent.

Schwer wiegten die Kursaufschläge der Bankwerte. Die Aktienkurse in der Branche hatten in den vergangenen Wochen unter dem starken Renditeverfall an den Bondmärkten gelitten. Die niedrigen Kapitalmarktzinsen erschweren den Geldhäusern das Geschäft mit festverzinsten Wertpapieren. Zudem dürfte die schwache Konjunktur als ein wesentlicher Auslöser der Anleihekäufe die Kreditvergabe an Unternehmen und Verbraucher drosseln. Derzeit stabilisieren sich die Aktienkurse: Raiffeisen stiegen um 2,67 Prozent, Erste Group um 0,99 Prozent und BAWAG um 0,60 Prozent.

Auch Do & Co bauten ihre jüngsten Kursgewinne um 1,24 Prozent auf 81,70 Euro aus. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank bestätigten sowohl Kursziel bei 100 Euro als auch die Kaufempfehlung "Buy" für die Aktien des Caterers. Sie sehen im kürzlich vorgelegten Erstquartalsbericht ein starkes Ergebnis.

Der ATX Prime notierte bei 1.464,07 Zählern und damit um 1,38 Prozent oder 19,88 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 31 Titel mit höheren Kursen, sechs mit tieferen und einer unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 554.171 (Vortag: 415.686) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 12,10 (9,48) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

mad/ger

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