Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit einem kleinen Minus beendet. Der ATX fiel 2,98 Punkte oder 0,09 Prozent auf 3.201,13 Einheiten. Die Kursgewinne aus dem Frühhandel sind damit bis zur Schlussglocke vollständig abgebröckelt.

An Europas Leitbörsen ging der Handel ebenfalls schwächer zu Ende. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,85 Prozent, DAX/Frankfurt -0,07 Prozent, FTSE/London -0,16 Prozent und CAC-40/Paris -0,06 Prozent.

Die in der Früh gestartete Erholungsbewegung war somit nicht nachhaltig. Getrübt wurde die anfänglich gute Stimmung von enttäuschenden Daten aus den USA, hieß es aus dem Handel. So hat sich der von der Universität Michigan erhobene Index zur Stimmung der US-Verbraucher im Oktober überraschend eingetrübt. Dass die US-Großbanken JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup am Nachmittag durchgehend erfreuliche Zahlen veröffentlicht hatten, konnte die Stimmung nicht aufhellen.

Auf Wochensicht stehen damit europaweit klare Abschläge zu Buche, beim ATX beläuft sich das Minus auf rund 4,7 Prozent. Bereits am Mittwoch und Donnerstag waren die Börsen wegen Sorgen um rascher anziehende US-Zinsen sowie um eine Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China auf Talfahrt gegangen.

Wichtige Unternehmensnachrichten blieben zum Wochenschluss Mangelware. An die Spitze der Kurstafel setzten sich die Papiere von Schoeller-Bleckmann (plus 4,80 Prozent), gefolgt von Zumtobel (plus 2,96 Prozent). Beide Werte waren am gestrigen Donnerstag noch merklich unter Druck gestanden. Unter den Indexschwergewichten waren unter anderem Verbund (plus 1,75 Prozent) und Raiffeisen (plus 1,68 Prozent) gesucht.

OMV-Aktien ermäßigten sich um 0,04 Prozent auf 48,39 Euro. Wie der Generaldirektor des Öl- und Gaskonzerns, Rainer Seele, im Interview mit dem "trend" sagte, sollte das Klima gegenüber Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit keine Priorität haben. Nachhaltigkeit stehe nicht im Widerspruch zur Wirtschaftlichkeit - aber das Klimathema könne die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit nicht ersetzen, betonte Seele.

Für Agrana-Papiere ging es dagegen um satte 4,30 Prozent auf 17,34 Euro bergab, die Aktien landeten damit an letzter Stelle der Wiener Kurstafel. Die Analysten der Berenberg Bank haben ihre Gewinnschätzungen für den Zucker-, Frucht- und Stärkekonzern nach unten korrigiert. Die Anlageempfehlung "Hold" und das Kursziel von 20 Euro wurden indessen nicht angetastet.

(Forts.) bel

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